Kommentar zu Klopp Kommentar zu Klopp: Erste Kapitel einer Erfolgsstory in Liverpool

Nein, Jürgen Klopp ist nicht nach England gegangen als ein Trainer, der sich erst beweisen muss. Er ist der Mann, der nach Dortmund kam, als der BVB auf der verzweifelten Suche nach einer Identität war, und er ging, nachdem er aus der Borussia so etwas wie die aufregendste Mannschaft des europäischen Vereinsfußballs geformt hatte. Zwei Meistertitel, ein DFB-Pokalsieg und eine Teilnahme am Finale der Champions League zählten zum Erreichten, und als er seinen Abschied verkündete, wusste niemand, ob das Gesamtkonstrukt Borussia Dortmund ohne Klopp funktionieren oder alles zusammenfallen würde.
Nicht sehr überraschend also, dass Klopp in Liverpool vom ersten Tag an glorifiziert wurde wie ein Messias. Was sie dort nicht wussten: Wer Klopp holt, braucht Geduld. Denn Klopp funktioniert nur, wenn er aufbauen kann, was zu 100 Prozent seiner Vorstellung entspricht. Und das benötigt Zeit.
Ist der wirklich so gut?
Als Liverpool nach den ersten Monaten unter ihm die Teilnahme am internationalen Geschäft verpasste, gab es kritische Stimmen. Ist der wirklich so gut? Oder nur ein sehr emotionaler Blender?
Natürlich ist Klopp mehr als das. Was sich daran zeigt, wie schnell es wirkt, dass er die Besetzung seines Kaders im Sommer erstmals seiner Spielidee anpassen konnte. Schon sprechen manche von Dortmund 2.0 – und, ja: Seine Elf spielt zeitweise begeisternd auf, die Spieler schwärmen von Klopp, die Fans verehren ihn. Und die Gegner beginnen, den FC Liverpool wieder zu fürchten. So ähnlich begann vor einigen Jahren in Dortmund eine der größten Erfolgsstorys der jüngeren Fußballgeschichte.