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Flanken-Tor von Sabitzer Flanken-Tor von Sabitzer: RB Leipzig siegt bei Spitzenreiter Bochum

Von Ullrich Kroemer 18.10.2015, 13:30
Anthony Losilla vom VfL Bochum (li.) und Davie Selke vom RB Leipzig im Kopfballduell.
Anthony Losilla vom VfL Bochum (li.) und Davie Selke vom RB Leipzig im Kopfballduell. dpa Lizenz

Bochum - RB Leipzig hat dank einer kompakten und konzentrierten Leistung mit 1:0 (0:0) bei Tabellenführer Bochum gewonnen. Durch den Erfolg kletterte das Team von Trainer Ralf Rangnick auf Relegationsrang drei und rangiert nun nur einen Zähler hinter dem Tabellenzweiten VfL Bochum. 

Obwohl das Tor des Tages durch Marcel Sabitzer etwas glücklich fiel, war der Auswärtserfolg der Gäste hoch verdient. Rhythmus und Balance zwischen Gegenpressing und Offensivaktionen stimmten bei RBL ebenso wie die Kompaktheit in der Abwehr. Immer wieder provozierten die extrem hoch verteidigen Gäste Ballverluste der Bochumer. Zwar hatten die Gastgeber gegen die letzten Bälle der Leipziger fast immer eine Lösung parat. Doch der Revierklub kreierte kaum gefährliche Offensivaktionen. 

Ausgangslage

Spitzenreiter gegen Topfavorit: Die Partie zwischen dem VfL Bochum und Rasenballsport Leipzig war vor allem für Verfolger RB Leipzig eine wichtige Kraftprobe, um den Abstand zur Spitze nicht größer werden zu lassen. Um Druck von seinem Team zu nehmen, schob RBL-Trainer Ralf Rangnick die Favoritenrolle den Bochumern zu. Vor allem der 5:0-Auswärtserfolg des Revierklubs in Fürth am vergangenen Wochenende nötigte Rangnick reichlich Respekt ab. Dennoch wollten die auswärts noch ungeschlagenen Leipziger auch in Bochum möglichst drei Punkte mitnehmen. In der vergangenen Saison waren die Sachsen aus beiden Partien als Sieger hervorgegangen. 

Personalien

Bei RB Leipzig rückte der beim 3:2 gegen Nürnberg angeschlagene Emil Forsberg wieder in die 4-2-3-1-Startformation. Dafür musste Massimo Bruno zunächst auf der Bank Platz nehmen; genau wie zunächst Yussuf Poulsen, der noch immer seine Form sucht und seinen Stammplatz verloren hat. Auf der linken Innenverteidigerposition vertraute Rangnick erneut seinem wiedergenesenen Routinier Marvin Compper. Bochum stellte im Vergleich zum 5:0-Kantersieg ebenfalls nur auf einer Position um: Felix Bastians kehrte in der Innenverteidigung wieder zurück, sein Kollege mit dem schönen Namen Malcolm Cacutalua musste dafür Platz machen. 

Fans

20.704 Fans wollten die Spitzenbegegnung im Bochumer Stadion sehen. Die Partie lief auf den Rängen weitgehend fair ab. Für einen Aufreger sorgte die Verletzung von Schiedsrichter Benjamin Brand, der nach einem Muskelfaserriss in der 88. Minute durch den Linienrichter ersetzt werden musste. „Auf Wiedersehen” und „Ohne Schiri habt ihr keine Chance” skandierten die Heimfans.

Spielverlauf und Analyse

Beide Teams begannen diese wichtige Partie mutig und präsent. Vor allem RB Leipzig agierte über die gesamte Partie hinweg hellwach, selbstbewusst und noch ein Stück griffiger als die Gastgeber und hätte bereits früh in der ersten Hälfte in Führung gehen können. Marcel Sabitzer hatte Emil Forsberg im Strafraum freigespielt. Doch der Schwede schloss aus spitzem Winkel selbst ab, anstatt den besser postierten Davie Selke zu bedienen. So konnte der starke VfL-Keeper Andreas Luthe parieren (9.). 

Der VfL Bochum ließ sich trotz der hoch stehenden Gäste-Abwehr nicht den Schneid abkaufen, kam aber kaum zu zwingenden Aktionen vor dem Tor von RB Leipzig. Toptorjäger Simon Terodde (18.) und Marco Terrazzino (25.) hatten die vielversprechendsten Chancenansätze. Doch die größte Gelegenheit der ersten 45. Minute vergab Gäste-Stürmer Davie Selke. Der 20-Jährige war nach einem krassen Abwehrschnitzer von Bochums Verteidiger Bastians frei vor VfL-Torhüter Luthe. Doch Selke vergab die große Gelegenheit, auch weil sich Luthe geschickt breit machte und die Gelegenheit per Fußabwehr vereitelte (21.). Kurz vor dem Pausenpfiff war Luthe erneut zur Stelle, als er einen Kopfball von Marvin Compper zur Ecke klärte (43.). 

Nach forschem Beginn in der zweiten Hälfte ließ sich der Red-Bull-Klub nach 60 Minuten kurzzeitig mehr in Richtung eigene Hälfte drängen. Der eingewechselte Peniel Mlapa setzte sich in dieser Phase wuchtig gegen zwei RB-Verteidiger durch, verfehlte aber Kasten von Leipzigs Torhüter Fabio Coltorti knapp (62.). 

Doch anders als in diversen bisherigen Auftritten in dieser Spielzeit ließ sich RB das Spiel in dieser Phase nicht aus der Hand nehmen, sondern legte selbst vor – etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt. Marcel Sabitzer wollte den Ball aus halblinker Position aus 15 Metern auf den zweiten Pfosten flanken, wo unter anderem Klostermann wartete. Doch die Hereingabe wurde immer länger und länger und senkte sich über Torhüter Luthe hinweg in den VfL-Kasten (65.).

In der Schlussphase konnte der VfL zu wenig Druck entwickeln, um den Sieg der Leipziger noch einmal zu gefährden. Auch die minutenlange Unterbrechung durch die Verletzung von Referee Brand hatte keinen Einfluss mehr auf den Ausgang der Partie. (mz)

Ausblick

RB Leipzig bekommt es am 12. Spieltag bereits am kommenden Freitag mit Fortuna Düsseldorf zu tun (18.30 Uhr). Bochum ist beim FSV Frankfurt zu Gast.

VfL Bochum - RB Leipzig 0:1 (0:0)

VfL Bochum: Luthe – Celozzi, Bastians, Fabian (C, 86. Rafael), Perthel – Losilla, Hoogland – Bulut (77. Eisfeld), Haberer, Terrazzino (61. Mlapa) – Terodde
RB Leipzig: Coltorti – Klostermann, Compper, Orban, Halstenberg – Ilsanker, Demme  – Kaiser (C), Forsberg (75. Quaschner), Sabitzer (80. Jung) – Selke (64. Poulsen)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Bamberg)
Tor: 0:1 Sabitzer (65., Forsberg)
Eckstöße: 8:8, Chancenverhältnis: 2:4.
Gelbe Karten: Perthel (5), Celozzi (3) | Sabitzer (2), Ilsanker (4), Orban (4)
Zuschauer: 20.704 im rewirpowerSTADION

Torwart Andreas Luthe vom VfL Bochum (re.) fängt den Ball vor Dominik Kaiser vom RB Leipzig (li.) und Stefano Celozzi vom VfL Bochum (Mitte).
Torwart Andreas Luthe vom VfL Bochum (re.) fängt den Ball vor Dominik Kaiser vom RB Leipzig (li.) und Stefano Celozzi vom VfL Bochum (Mitte).
dpa Lizenz