Einzelkritik EURO 2016 Deutschland - Frankreich: Die Einzelkritik der DFB-Spieler

Marseille - Die deutsche Nationalmannschaft hat das Finale bei der EURO in Frankreich verpasst. Im Halbfinale musste sich der Weltmeister gegen den Gastgeber mit 0:2 geschlagen geben. Die Einzelkritik.
Manuel Neuer
Den Torhüter verfolgen die Elfmeter bei diesem Turnier wie ein Fluch. Auch diesmal tadellos und völlig ohne Chance gegen Griezmanns Strafstoß.
Jonas Hector
Der Kölner spulte von allen äußeren Einflüssen unberührt sein Linksaußenverteidiger-Programm ab. Und man fragte sich wieder, ob der Mann jemals müde wird.
Jerome Boateng
Abgesehen von einem Fehler, den Höwedes ausbügelte, wieder eines dieser Boateng-Spiele, zu denen nur er fähig ist – bis er in der 60. Minute verletzt raus musste.
Benedikt Höwedes
Eine Monstergrätsche des Schalkers verhinderte kurz vor der Pause ein mögliches Tor durch Giroud. Eine der spektakulärsten Defensivaktionen des Turniers. Durchaus passend zur wieder kompromisslosen Leistung des Mannes, der Mats Hummels defensiv ersetzte.
Joshua Kimmich
Der junge Münchner war wieder mehr Rechtsaußen als Rechtsverteidiger. Wird diese Position in dieser Mannschaft noch lange spielen, auch wenn er vor dem 0:2 patzte.
Bastian Schweinsteiger
Der Kapitän mit der fraglichen Fitness machte 44 Minuten alles richtig. Lenkte, dirigierte, bestimmte die Tempi. Und dann beging er ungestüm wie ein Anfänger das Handspiel, das zum Elfmeter und zum 0:1 führte. Rätselhaft, warum das einem Helden im 120. Einsatz für sein Land passierte.
Toni Kroos
Hatte mehr Platz als gegen Italien und war deshalb auch viel sichtbarer, aber nicht so prägend wie es ihm eigentlich zusteht.
Emre Can
Der Plan, mit dem unverbrauchten Liverpooler Kraft und Schnelligkeit ins Mittelfeld zu bringen, ging prinzipiell auf. Die Gefahr des Übertreibens besteht bei ihm natürlich immer, und so war er nach der Verwarnung für ein Foul an Griezmann immer Gelb-Rot-gefährdet.
Mesut Özil
Rückte aufgrund der überraschenden 4-3-3-Taktik des Bundestrainers auf die rechte Seite und unterstützte dort den sehr offensiv agierenden Kimmich.
Julian Draxler
War Teil des dominanten deutschen Passspiels, aber erst einmal ohne jedes Bedrohungspotenzial für das französische Tor.
Thomas Müller
Diese Europameisterschaft sollte nicht seine werden. Auch diesmal planlos statt unvorhersehbar, fahrig statt gedankenschnell, harmlos statt torgefährlich. Irgendwas ist mit dem Münchner passiert, dem das Gelingen zuvor nur so zuflog.
Shkodran Mustafi
Kam für Boateng und wurde vor dem 0:2 von Pogba vorgeführt. Passierte schon anderen.