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Sam Allardyce Englands Nationalcoach Sam Allardyce soll Tipps zur Umgehung von Transferregeln gegeben haben

27.09.2016, 08:35
Sam Allardyce ist der neue Nationaltrainer Englands.
Sam Allardyce ist der neue Nationaltrainer Englands. AFP

London - Englands Fußballnationaltrainer Sam Allardyce soll Tipps zur Umgehung von Transferregeln gegeben haben. Das berichtet die britische Zeitung „The Daily Telegraph“ am Dienstag. Demnach soll sich Allardyce bei zwei Gelegenheiten mit verdeckten Reportern getroffen haben. Im Glauben es handle sich um Vertreter einer ostasiatischen Firma, habe der 61-Jährige erklärt, wie die Regeln zum des englischen Fußballverbands (FA) zum Besitz von Transferrechten umgangen werden können. Außerdem soll er einen lukrativen Beratervertrag ausgehandelt haben. Heimliche Filmaufnahmen sollen das belegen.

Einem Bericht der BBC zufolge beschäftigen die Vorwürfe gegen Allardyce bereits den FA-Vorstand. Noch am Dienstag sollte demnach darüber entschieden werden, ob Ermittlungen gegen Allardyce eingeleitet werden. FA-Präsident Greg Clarke sagte der „Daily Mail“: „Ich will alle Fakten haben, alles von jedem hören, um ein Urteil für das weitere Vorgehen zu finden.“ Allardyce äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Teilhabe an Transferrechten verboten

Seit 2008 verbietet die FA, eine Teilhabe an Transferrechten von Spielern zu erwerben. Bei solchen Verträgen sichern sich Investoren einen Anteil an künftigen Transfersummen. Auch die FIFA untersagt diese Verträge seit 2015. Auf einem Videoausschnitt, den der „Telegraph“ veröffentlichte, ist zu hören, wie Allardyce Wege zur Umgehung diese Regeln schildert.

Bei den Gesprächen mit den vermeintlichen Geschäftsleuten soll es um einen Beratungsvertrag über umgerechnet 462 000 Euro (400 000 Britische Pfund) gegangen sein. Allardyce soll sich bereiterklärt haben, bei mehreren Veranstaltungen für potenzielle Investoren in Ostasien als Redner aufzutreten.

Allardyce war erst Ende Juli zum Cheftrainer der englischen Nationalmannschaft berufen worden. Er folgte als Nationalcoach auf Roy Hodgson, der nach Englands 1:2 im EM-Achtelfinale gegen Island zurückgetreten war. (dpa)