DFB-Pokal-Sensation DFB-Pokal-Sensation: Chemnitz trifft zehn Mal gegen Mainz

Berlin/Duisburg - Acht Tage nach dem peinlichen Aus in der Qualifikation zur Europa League hat sich Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 auch im DFB-Pokal bis auf die Knochen blamiert. Die Mannschaft des neuen Trainers Kasper Hjulmand schied in einem verrückten Spiel bei Drittliga-Tabellenführer Chemnitzer FC durch ein 4:5 im Elfmeterschießen aus. Der Mainzer Johannes Geis hatte in der Nachspielzeit der Verlängerung mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte und 55 Metern den Ausgleich zum 5:5 (3:3, 1:0) erzielt. Gefeierter Held der Chemnitzer war Torwart Philipp Pentke, der den Elfmeter von Gonzalo Jara entschärfte und seinen Fehler vom 5:5 wieder gut machte. Den entscheidenden Schuss verwandelte Anton Fink. Die Sorgen der Mainzer vor dem Ligastart bei Aufsteiger SC Paderborn am Sonntag in einer Woche werden damit immer größer.
Samstag 15:30 Uhr
FC Homburg – M’gladbach
Optik Rathenow – FC St. Pauli
Bremer SV – E. Braunschweig
VfL Bochum – VfB Stuttgart
Viktoria Köln – Hertha BSC
Stuttgarter K. – B. Dortmund
Ast. Walldorf – Hannover 96
FT Braunschweig – 1. FC Köln
SV Waldkirch – Greuther Fürth
Samstag 18:00 Uhr
SV W. Wiesbaden – K’lautern
Samstag 20:30 Uhr
Vikt. 89 Berlin – E. Frankfurt
SF Siegen – FSV Frankfurt
Sonntag 14:00 Uhr
BSV Rehden – VfR Aalen
Holstein Kiel – 1860 München
FV Illertissen – Werder Bremen
FC Carl Zeiss Jena – E. Aue
Pal. Hamburg – Hoffenheim
Eintracht Trier – SC Freiburg
Sonntag 16:00 Uhr
Pr. Münster – Bayern München
K. Würzburg – F. Düsseldorf 16.00
Neubrandenburg – Karlsruhe 16.00
A. Bielefeld – SV Sandhausen 16.00
Sonntag 18:30 Uhr
1. FC Magdeburg – Augsburg
RB Leipzig – SC Paderborn
Sonntag 20:30 Uhr
Darmstadt 98 – VfL Wolfsburg 20.30
Montag 18:30 Uhr
Heidenheim – Union Berlin
K. Offenbach – FC Ingolstadt
E. Cottbus – Hamburger SV
Montag 20:30 Uhr
Dyn. Dresden – Schalke 04 20.30
(Alle Spiele live bei Sky, Dresden – Schalke live in der ARD)
Nach Toren von Niki Zimling (25.), Shinji Okazaki (49.) und Ja-Cheol Koo (73.) wähnten sich die Mainzer bereits auf der Siegerstraße. Doch die aufopferungsvoll kämpfenden Sachsen zeigten Moral. Torjäger Anton Fink traf per Doppelpack (50. und 55.). Dem Mainzer Niko Bungert unterlief zudem ein Eigentor (87.). In der Verlängerung verwandelte Markus Ziereis mit seinem Tor in der 103. Minute das Stadion in ein Tollhaus, die Mainzer schlugen durch Bungert aber zurück (109.). Nach dem Treffer von Marco Kehl-Gomez (119.) schienen dann die Sachsen die sicheren Sieger zu sein, doch Geis düpierte CFC-Torwart Philipp Pentke mit seinem 55-Meter-Schuss. Vor 10.278 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße hatte Okazaki (4.) die erste Chance für die Gäste, die sich im Vergleich zum letzten Auftritt in Griechenland stark verändert zeigten. Hjulmand hatte gleich auf fünf Positionen umgestellt, das wirkte sich aber nur zeitweise positiv auf das Mainzer Spiel aus. Besonders im Defensivverhalten zeigten die Gäste große Schwächen und boten Chemnitz immer wieder Räume. Philip Türpitz (10.) bot sich früh eine gute Möglichkeit.
Mit zunehmender Spieldauer hatten die Mainzer aber deutlich mehr Ballbesitz und gingen folgerichtig durch Zimling in Führung. Der 29 Jahre alte Däne nutzte einen Patzer in der Abwehr der „Himmelblauen“ und traf sehenswert aus 20 Metern in den Winkel. In der Folge verpassten es die Gäste aber zunächst, entscheidend nachzusetzen. Die zwei Klassen tiefer spielenden Gastgeber mühten sich redlich und machten dem FSV das Leben so schwer wie es nur ging. Der CFC von Trainer Karsten Heine war vor dem Erstrundespiel in dieser Saison noch ohne Niederlage und steht mit zehn Punkten bei nur einem Gegentor aus vier Begegnungen an der Spitze der 3. Liga. Die zweite Halbzeit begann turbulent: Erst erhöhte Okazaki nach einem weiteren Abwehrfehler, dann schaffte CFC-Angreifer Fink den Anschluss - und traf nur fünf Minuten später sogar zum Ausgleich. Mainz übernahm danach aber wieder das Kommando und wurde durch den sehenswerten Distanzschuss von Koo belohnt. Die Gäste vergaben danach aber einige Möglichkeiten zur Entscheidung und wurden durch das Eigentor von Bungert bestraft. In der regulären Spielzeit hatte FSV-Akteur Yunus Malli mit einem Kopfball an den Pfosten die Entscheidung für die Gäste noch knapp verpasst (90.+2).
MSV Duisburg schafft Coup gegen Nürnberg
Drittligist MSV Duisburg hat im DFB-Pokal für eine Überraschung gesorgt und sich eine wichtige Finanzspritze erarbeitet. Am Freitag besiegte die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri den Zweitligisten 1. FC Nürnberg mit 1:0 (1:0) und kann durch den Einzug in die zweite Runde mit garantierten Zusatzeinnahmen von 268 000 Euro planen. Vor 18 108 Zuschauern in der Duisburger Arena war Zlatko Janjic (11. Minute/Foulelfmeter) für den Außenseiter erfolgreich.
Nürnberg musste nach der 1:5-Derbypleite vier Tage zuvor im Zweitliga-Match gegen Fürth den nächsten Rückschlag verkraften. Die Franken hatten bereits in den beiden vorherigen Jahren jeweils den Einzug in die zweite Pokalrunde verpasst.
Die Duisburger gingen mit Leidenschaft in die Zweikämpfe und erarbeiteten sich die ersten Torchancen. Nach einem Foul an Zlatko Janjic nutzte der MSV-Angreifer den fälligen Strafstoß zur Führung. Noch vor der Pause scheiterte Janjic (36.) aus kurzer Distanz an FCN-Keeper Raphael Schäfer. Gäste-Coach Valerien Ismael hatte seine Startelf nach dem Fürth-Spiel auf drei Positionen umgestellt, doch die Franken vermieden zunächst das Risiko und blieben lange ungefährlich. Im zweiten Abschnitt war Nürnberg etwas aktiver, konnte gegen die beherzt agierenden Duisburger aber nichts mehr ausrichten. (sid, dpa)