DfB-Nationalmannschaft DfB-Nationalmannschaft: Nils Petersen ist gekommen um zu bleiben

Eppan - Nils Petersen saß mit seinen Kumpels aus Freiburg entspannt beim Mittagessen, als er beim Blick auf sein Handy kurz erschrak. Drei Anrufe in Abwesenheit - alle von Joachim Löw. „Ich habe nur gehofft, dass er in dieser Zeit nicht schon jemand anderen angerufen hat“, sagte der 29-Jährige - und lachte.
Für den Stürmer des SC Freiburg ist alles gut gegangen. Beim vierten Versuch konnte der Bundestrainer die „frohe Botschaft“ überbringen, die Petersen immer noch wie ein Traum vorkommt. „Das ist eine wahnsinnige Geschichte und schon was Besonderes. Ich bin stolz darauf“, betonte der Wernigeröder am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt im Kreis der Fußball-Nationalmannschaft.
Der Torjäger ist im Trainingslager in Eppan/Südtirol der einzige Neuling im vorläufigen 27-köpfigen DFB-Kader. Doch Petersen ist beim Kampf um die begehrten 23 Plätze für die Weltmeisterschaft in Russland nicht chancenlos. „Gekommen, um zu bleiben“ lautet das Motto des Freiburgers.
Für die WM muss der Urlaub warten
Neben Timo Werner und Mario Gomez ist Petersen einer von drei Stürmern im Aufgebot. „Vielleicht bin ich ein Stück weit unbekümmerter und kann der Überraschungsfaktor sein“, sagte Petersen. Welche vier Spieler Löw bis 4. Juni aussortiert, ist offen.
Petersen hat mit 15 Toren in dieser Saison aber auf sich aufmerksam gemacht - und das bei einem Team, so Bundestrainer Löw, „das wahrlich nicht in jedem Spiel wahnsinnig viele Torchancen rausspielt“. Zudem sei er „auch ein sehr, sehr guter Joker“. Petersen hat in der Bundesliga insgesamt 20 Tore erzielt, nachdem er eingewechselt wurde. „Die Statistik lügt nicht. Vielleicht hat sie mich auch zur Nationalmannschaft gebracht“, sagte Petersen.
Vater Andreas, Trainer von Germania Halberstadt, hatte ihm das schon lange zugetraut. „Ich habe ihm immer gesagt, dass er längst für die deutsche Nationalmannschaft spielen könnte“, sagte der 57-Jährige, den Petersen junior als „meinen engsten Vertrauten“ bezeichnet. Mit der Nachricht von seiner Nominierung ließ Nils Petersen seinen Vater aber trotzdem erst einmal zappeln. „Der wäre so euphorisch gewesen, der hätte alles herausposaunt“, sagte er.
Nur seiner Freundin Carla erzählte er frühzeitig von Löws Anruf. „Sie musste die Urlaubsplanung stoppen.“ (sid)