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Countdown - Noch 27 Tage Countdown - Noch 27 Tage: Algerien und Feghouli im WM-Check

Von Marco Schyns 15.05.2014, 13:45
Algerien Star: Sofiane Feghouli vom Europa-League-Halbfinalisten FC Valencia
Algerien Star: Sofiane Feghouli vom Europa-League-Halbfinalisten FC Valencia dpa Lizenz

Noch 27 Tage bis zum Beginn der Fußball-WM in Brasilien. In unserem Countdown stellen wir bis zum Eröffnungsspiel jeden Tag einen Teilnehmer vor. Heute: Algerien.

Die Qualifikation

Algerien zählt zu den fünf Teams aus Afrika, die in Brasilien dabei sein werden. In Gruppe H der Afrika-Qualifikation setzte sich das Team von Trainer Vahid Halilhodzic souverän mit fünf Siegen in sechs Spielen durch. Die Gegner waren mit Mali, Benin und Ruanda aber auch wenig angsteinflössend. Danach ging es in den Playoffs gegen das Überraschungsteam aus Burkina Faso.

In einem turbulenten Spiel verlor Algerien zunächst mit 2:3, konnte aber sein Heimspiel gut einen Monat später knapp mit 1:0 gewinnen und sich aufgrund der Auswärtstor-Regel durchsetzen. Madjid Bougherra sorgte damals für den kollektiven Jubel. Doch die Feierlichkeiten uferten völlig aus. In der Stadt Tolga kam es zu mehreren Verkehrsunfällen mit vier Toten und rund einem Dutzend verletzter Personen. In Frankreich, wo viele Algerier leben, gab es Ausschreitungen. In Paris wurden 14 Personen festgenommen.

Der Trainer

Eigentlich hätte Vahid Halilhodzic schon vor vier Jahren bei der WM in Südafrika dabei sein können. Mit der Elfenbeinküste hatte der Trainer die Qualifikation geschafft - verlor in zwei Jahren sogar nur ein Spiel. Wegen Querelen innerhalb der Mannschaft wurde er jedoch wenige Monate vor dem Turnier rausgeworfen. Nach einer Zwischenstation bei Dinamo Zagreb heuerte der Bosnier 2011 in Algerien an - und führte auch sie zur WM.

Der 61 Jahre alte Halilhodzic war früher selbst jugoslawischer Nationalspieler und verfügt über jede Menge Erfahrung. Er trainierte in Frankreich unter anderem Paris St. Germain, wurde 2001 Frankreichs Trainer der Jahres und gewann zuletzt 2011 mit Zagreb in Kroatien das Double. In Algerien lief es für Halilhodzic allerdings vor der WM-Qualifikation nicht rund, im Vorjahr stand er bereits kurz vor dem Rauswurf. Beim Afrika-Cup schieden die „Wüstenfüchse“ als Letzter der Vorrundengruppe kläglich aus und verpassten das Viertelfinale ohne Sieg. „Es ist der schönste Moment meines Lebens“, sagte Halilhodzic nun nach der gelungenen WM-Qualifikation. Sein großes Ziel für Brasilien: Er will mit Algerien die Gruppenphase überstehen.

Die Mannschaft

Der vorläufige WM-Kader:

Tor: Rais M'bolhi (ZSKA Sofia), Mohamed Zemmamouche (USM Alger), Ezzdine Doukha (USM El Harrach), Mohamed Cdric (CS Constantine)

Abwehr: Faouzi Ghoulam (SSC Neapel), Essaid Belkalem (FC Watford), Madjid Bougherra (Lekhwiya SC), Lyassine Cadamuro (Real Mallorca), Rafik Halliche (Academica Coimbra), Nacereddine Khoualed (USM Alger), Aissa Mandi (Stade Reims), Mehdi Mostefa (Ajaccio), Carl Medjani (Valenciennes), Djamel Mesbah (AS Livorno)

Mittelfeld: Nabil Bentaleb (Tottenham), Saphir Taider (Inter Mailand), Hassen Yebda (Udinese Calcio), Ryad Boudebouz (Bastia), Yacine Brahimi (Granada), Adlene Guedioura (Crystal Palace), Amir Karaoui (ES Setif), Medhi Lacen (FC Getafe)

Angriff: Sofiane Feghouli (FC Valencia), Rafik Djebour (Nottingham Forest), Nabil Ghilas (FC Porto), Islam Slimani (Sporting Lissabon), Abdelmoumen Djabou (Club Africain), Ryad Mahrez (Leicester City), Hilal Soudani (Dinamo Zagreb), Foued Kadir (Stade Rennes)

Die größten Stars

Die größten Erfolge

Afrikameister 1990

Die Prognose

Algerien hatte bei der Auslosung gewissermaßen Weise Glück im Unglück. Schon von vorne herein war klar, dass der Afrikameister von 1990 nur als Außenseiter ins Rennen geht. Ein echter Hochkaräter (zumindest auf dem Papier) wurde ihnen in Gruppe H nicht zugelost. Dennoch trifft man auf Belgien und Russland - zwei der Geheimfavoriten für die Weltmeisterschaft. Vor allem die jungen Belgier stehen bei vielen Experten hoch im Kurs und gelten in ihrer Gruppe als Topfavorit. Russlands Defensivstärke wird es Algerien nicht leicht machen. Mit Südkorea gibt es in Gruppe H einen weiteren Außenseiter - ein Team das wohl auf Augenhöhe mit Algerien steht. Wenn nicht sehr viel Glück dazu kommt, geht es in Gruppe H nur um Platz drei für Algerien. Ein Weiterkommen wäre eine Sensation.

Fazit: Algerien wird in der Vorrunde ausscheiden.

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