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3:1-Sieg gegen St. Gallen 3:1-Sieg gegen St. Gallen: B-Elf von RB Leipzig zockt die Stars ab

Von Ullrich Kroemer 20.01.2016, 18:34
Verdiente Sieger: RB Leipzigs B-Elf machte gegen St. Gallen den Unterschied.
Verdiente Sieger: RB Leipzigs B-Elf machte gegen St. Gallen den Unterschied. Gepa-Pictures/Roger Petzsche) Lizenz

Belek - Cheftrainer Ralf Rangnick verließ noch vor dem Pausenpfiff entnervt seinen Trainerstuhl; Geburtstagskind Davie Selke drängelte sich lautstark schimpfend in die Kabine und Kapitän Dominik Kaiser war schlicht enttäuscht über die erste Hälfte. Zur Halbzeit sah im Testspiel gegen den Schweizer Erstliga-Fünften FC St. Gallen vieles nach einem gebrauchten Tag für RB Leipzig aus. Doch die in den zweiten 45 Minuten komplett eingewechselte Reserve-Elf inklusive dreier A-Jugendlicher rettete Rasenballsport das erste Testspiel des Trainingslagers in Belek, drehte das Spiel und gewann am Ende deutlich mit 3:1 (0:1). Zsolt Kalmar per Elfmeter (47.), Georg Teigl nach schöner Vorarbeit von Nils Quaschner (49.) und Rani Khedira (89.) schossen die Tore für RBL. „In der zweiten Hälfte war das ein rundum gelungenes Spiel”, sagte Rangnick zufrieden.

Nach einem von Fabio Coltorti verursachten Elfmeter (29.) waren die von Ex-HSV-Trainer Joe Zinnbauer gecoachten Schweizer in Führung gegangen. RB konnte sein dominantes Spiel nicht wie gewohnt durchsetzen. In der Offensive verfehlten zu viele Pässe ihr Ziel oder die Stürmer konnten sich im ungewohnten 4-1-3-2 nicht behaupten. Dazu hob der Schiedsrichter-Assistent bei jedem Ball in die Tiefe reflexhaft die Fahne wie ein Aufziehmännchen – tatsächliche Abseitspositionen waren kaum darunter. „Das war nervig für die Jungs”, sagte Rangnick. „Trotzdem haben wir teilweise nicht die richtigen Bälle und nicht präzise genug gespielt und auch ein, zwei Chancen zu viel zugelassen.”

Nachdem in den ersten 45 Minuten alle RB-Stars auf dem Platz gestanden hatten, bot Rangnick in der zweiten Hälfte eine vermeintliche Ersatzelf auf. Nur Marvin Compper und Diego Demme hatten aus dieser Formation häufig von Beginn an in der 2. Liga gespielt. Im Team der zweiten Hälfte waren auch die drei Debütanten Gino Fechner (Innenverteidigung), Vitaly Janelt (Sechser) und Idrissa Touré (rechtes, offensives Mittelfeld). Das A-Jugend-Trio machte seine Sache ordentlich. Und auch die übrigen Kicker wie Außenverteidiger Georg Teigl und Anthony Jung zeigten, dass sie sich mit ihren Bankplätzen nicht zufrieden geben wollen. Zsolt Kalmar und Nils Quaschner machten vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit viel Betrieb. St. Gallen, das zunächst nur mit wenigen Wechseln in die zweite Hälfte gegangen war, wurde von der RB-Reserve förmlich an die Wand gespielt. Die Schweizer kamen kaum mehr über die Mittellinie, brachten keine einzige Torchance mehr zustande. RB hingegen hätte durch Touré (79.) und Quaschner (86.) noch zwei große Möglichkeiten.

Vor allem für die drei Talente gab es Sonderlob vom Chef. „Sie sind in keinster Weise abgefallen, im Gegenteil”, sagte Rangnick. „Schade nur, dass sich Idi Touré nicht noch mit einem Tor belohnt hat. Auch Gino Fechner hat hinten seine Sache im Zusammenspiel mit Marvin Compper sehr gut gemacht. Das sah nicht so aus, als hätten sie zum ersten Mal zusammengespielt. Ebenso wie Janelt mit Rani Khedira. Das sah insgesamt stabil aus”, lobte der 57-Jährige. „Das war in der zweiten Hälfte insgesamt als Mannschaft ein richtig guter Auftritt.”

Für die enttäuschte A-Elf ist die Niederlage übrigens doppelt bitter. Das Team hatte intern eine Wette zwischen den Mannschaften der ersten und der zweiten Halbzeit abgeschlossen. „Die müssen sich jetzt erst einmal Überweisungsträger besorgen, weil sie so viel in Cash sicher nicht dabei haben”, sagte Rangnick lachend. So wie das Spiel gelaufen ist, kommt da ein bisschen was zusammen.” (mz)

Statistik:

RB Leipzig - FC St. Gallen 3:1 (0:1)

RB Leipzig:
1. Halbzeit:
Coltorti – Klostermann, Orban, Nukan, Halstenberg – Ilsanker – Kaiser (C), Bruno, Forsberg – Selke, Poulsen
2. Halbzeit:
Gulacsi – Teigl, Fechner, Compper (C), Jung – Khedira, Janelt – Touré, Demme, Kalmár – Quaschner
Nicht im Kader:
Bellot, Strauß, Gipson, Hierländer, Sabitzer

FC St. Gallen: Lopar – Angha, Wiss, Lang, Tafer, Mutsch, Cavusevic, Aleksic, Gaudino, Hanin, Hefti; Facchinetti, Treand, Bunjaku, Gelmi, Thrier, Aratore, Eisenring, Scherrer, Cueto, Albrecht, Kokko, Kucani, Stevic

Tore: 0:1 Aleksic (30., Foulelfmeter), 1:1 Kalmár (48., Foulelfmeter), 2:1 Teigl (50.), 3:1 Khedira (89.)

Chancen: 8:3

Zuschauer: 100