1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Fussball-Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt: Fussball-Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt: Unmut der Vereine auf den FSA wächst

Fussball-Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt Fussball-Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt: Unmut der Vereine auf den FSA wächst

Von Tobias Grosse 13.05.2020, 09:49

Magdeburg - Nachdem bekannt geworden war, dass der Vorstand des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) in seiner virtuellen Sitzung am vergangenen Donnerstagabend noch keine Entscheidung über den Fortgang oder Abbruch der laufenden Saison getroffen hat, war das Unverständnis unter den Vereinsvertretern wegen der weiterhin fehlenden Planungssicherheit groß.

„Ich habe volles Verständnis für die Vereine und ihre Belange“, sagt FSA-Vizepräsident Jörg Bihlmeyer. „Ich würde mir gleichzeitig aber auch ein wenig mehr Verständnis für unsere Situation wünschen.“

Fußball-Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt seit zwei Monaten ausgesetzt

Bihlmeyer ist beim Landesverband für das Spielwesen zuständig und ein gefragter Mann in Corona-Zeiten, in der der Spielbetrieb bereits seit zwei Monaten ausgesetzt ist. Nun hat der FSA am vergangenen Freitag eine Umfrage gestartet, in der sich die Vereine für „Abbruch“ oder „Einfrieren“ entscheiden sollen.

Das weckte deswegen Kritik, da der FSA und die Kreisverbände schon in der Woche zuvor mit den Vereinen gesprochen hatten. „Wir haben dabei aber keine klare Umfrage gestartet“, sagt Bihlmeyer. Man habe lediglich Meinungen eingeholt und beide Varianten vorgestellt.

Der Vizepräsident wisse, wie belastend die aktuelle Situation für die Vereine ist. „Ich habe mit vielen Verantwortlichen darüber gesprochen“. Er betont aber, dass es auch für den FSA nicht einfach ist, eine Entscheidung zu treffen. Zumal es die eine richtige Entscheidung nicht zu geben scheint.

Deutschlands Amateur-Fußball in Corona-Krise ein Flickenteppich

Denn der deutsche Amateurfußball entwickelt sich immer mehr zu einem Flickenteppich, in dem jeder Landesverband andere Regelungen trifft. Jörg Bihlmeyer findet diesen Zustand bedenklich. Er würde sich mehr Einfluss des DFB oder des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) wünschen. „Wir tappen im Nebel“, sagt er zur Situation des FSA.

Die Umfrage, die am Freitag an alle Vereine in Sachsen-Anhalt rausging, läuft bis heute. Im Falle eines Saisonabbruchs befürchtet der FSA Klagen, in denen Clubs Gelder für die Spielzeit zurückfordern. Und es bestünde in der neuen Spielzeit und bei einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen und entsprechender Maßnahmen auch die Gefahr, wieder über einen Abbruch reden zu müssen. Beim Einfrieren dagegen „hätten wir keinen zeitlichen Druck“. (mz)