Fußball Fußball : Schlegel entscheidet Kreisoberliga-Topspiel

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams aus der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten am Wochenende folgende Ergebnisse.
LANDESLIGA: SC Naumburg - Germania Köthen 3:2 (1:0). Wer als Zuschauer am Sonnabend beim Spiel der SCN-Ersten in der 88. Minute den Halleschen Anger verließ, kann sich im Nachhinein schwarz ärgern. Er verpasste nämlich drei Tore, zwei Platzverweise und ein nicht für möglich gehaltenes Comeback der Naumburger. Aber der Reihe nach. Die Gäste aus Köthen präsentierten sich zunächst stark und ließen sich auch durch den frühen Führungstreffer der Domstädter - Philipp Döring (10.) traf da nach Zuspiel von Bastian Hanisch zum 1:0 - nicht verunsichern. Sie agierten dominant, ohne allerdings ständig gefährlich zu werden. Der SCN hingegen bot nicht das, was sich Trainer Matthias Krause erhofft hatte, so dass er zur Pause taktisch umstellen musste. Nach dem Wechsel bekamen die Platzherren die Partie auch etwas besser in den Griff, ohne aber wirklich zu überzeugen. Und so kam es, dass Torwart Akid Khalil bei einem direkten Freistoß erst stark die Führung rettete, ein paar Minuten später aber den Schuss von Jakub Pazdzierski (73.) passieren lassen musste. Es roch dann auch stark nach Unentschieden, ehe das Schiedsrichtergespann nach einem Foul in Strafraumnähe in der 89. Minute auf Elfmeter und Ampelkarte für Hanisch entschied und erneut Pazdzierski zum 1:2 traf. „Da wir zuvor 89 Minuten kaum gefährlich waren, hab ich dann ehrlicherweise nicht mehr an den Ausgleich geglaubt“, gab Coach Krause zu. Doch sein Team holte bereits in der Nachspielzeit noch eine Ecke heraus, die schlecht geklärt wurde, so dass Steven Krumbholz per Flanke den Kopf von Nejervan Solivani fand, der zum 2:2 ausglich. Da nun auch Köthen per Gelb-Rot dezimiert wurde, war nun sogar der SCN-Sieg drin - und so geschah es. Marcel Müller erkämpfte im Mittelfeld den Ball, bediente Daniel Söll und dessen Vorlage verwertete Krumbholz zum umjubelten Siegtreffer. „Ein Dreier der Moral nach keinem guten Spiel, aber umso wichtiger, da wir nun gegen die beiden Führenden der Tabelle antreten müssen“, so Krause.
LANDESKLASSE 7: SV Wacker Wengelsdorf - FC RSK Freyburg 3:2 (1:2). Freyburgs Co-Trainer Steffen Giese war auch noch einen Tag später der Frust über die unnötige Niederlage seiner Elf anzumerken: „Wir müssen uns die Niederlage selbst zuschreiben, da wir die Partie nicht frühzeitig entschieden haben.“ Nachdem Uwe Becker die Gastgeber nach Eingabe von Ralph Marschhausen in Führung gebracht hatte (4.), rollte der RSK-Zug los und drehte das Ergebnis durch den Doppelpack von Max Schirner, der jeweils nach Freistößen von Leo Apolle traf. In der 16. Minute köpfte er direkt zum Ausgleich ein, und in der 35. Minute staubte er - nach Hannes Nieblings Kopfball an den Pfosten - ab. Das war aber aus Sicht von Steffen Giese zu wenig, da Jonas Weise und Apolle weitere Möglichkeiten nicht verwerten konnten. Die Gastgeber hielt dabei Torhüter Nico Wasewitz im Spiel. Dann verwandelte Marschhausen einen Freistoß (64.), und neun Minuten später schoss er aus abseitsverdächtiger Position zum 3:2 ein. Doch es wurde noch bitterer für die Jahnstädter, die aus ihrer Sicht noch zwei fragwürdige Platzverweise kassierten. Zunächst verließ Weise mit Gelb-Rot den Platz (82.), und wenig später folgte Schirner mit Rot. „Aus meiner Sicht war das nicht mal Gelb“, so Giese über die vermeintliche Tätlichkeit Schirners.
BSC 99 Laucha - SV Braunsbedra 2:1 (0:1). Die Glockenstädter konnten nach vier sieglosen Spielen im Ligabetrieb wieder dreifach punkten und schossen dies - paradoxerweise - in der schlechteren zweiten Halbzeit heraus. Zunächst hatten Lucas Hoffmann nach Querpass von Thomas Stichling, Matthias Meissner freistehend und Alexander Saal aus der Distanz kein Abschlussglück. So war es auf der Gegenseite Philipp Kuhnert, der hellwach war und zur überraschenden Führung abstaubte (45.). In der zweiten Hälfte kam Braunsbedra vermehrt zu Chancen, aber Keeper Tobias Schöneburg rettete die Lauchaer ein ums andere Mal. Die Tore machte nun die BSC-Elf: Nach einem sehenswerten Spielzug verwertete Meissner eine Eingabe von Stichling (54.) zum 1:1. Und als alle sich auf das Remis eingestellt hatten, stach Joker Thomas Elste zu, der sich im Laufduell durchsetzte, noch einen Gegenspieler umspielte und zum 2:1 (90.+2.) einschoss. „Ich bin zufrieden, dass meine Mannschaft gekämpft und das Spiel gedreht hat, aber auch ein wenig enttäuscht, dass sie nicht die Unterstützung von außen bekam, die sie sich verdient hatte“, so Coach Ronny Starch. Mario Bothe sah noch Gelb-Rot.
ESV Herrengosserstedt - Eintracht Gröbers 2:1 (1:0). Obwohl das sieglose Schlusslicht aus Gröbers ohne Ersatzspieler anreiste, war Herrengosserstedt gewarnt. Schließlich hatte die Eintracht in der Vorwoche den Freyburgern ein Unentschieden abgetrotzt. Dennoch wollte der ESV mit aller Macht den dritten Sieg in Serie und den Anschluss ans Mittelfeld. Zunächst aber tat man sich schwer und kam gegen die Gästeabwehr nicht durch. Anders aber in der 36. Minute: Elias Meyer bediente Benjamin Hackbart maßgerecht, und dieser blieb cool und schob zum 1:0 ein. Bis auf eine weitere Torchance des ESV plätscherte das Geschehen bis zum Wechsel so dahin. Trainer Oliver Janicke forderte in der Pause dementsprechend mehr Druck. Und kurz darauf konnte er sich bereits über das 2:0 freuen, als Meyer nach einer Ecke freistehend eingeköpfte. Doch es folgten zwei Rückschläge. Erst musste Ruslan Ivanchenko wie in der Vorwoche verletzungsbedingt vom Platz, und wenig später kam Gröbers, das nun viel mit langen Bällen agierte, zum Anschluss. Oliver Kraske (67.) traf ebenfalls per Kopf nach einer Ecke. Nun machten die Gäste Druck und kamen dem Ausgleich nahe, während der ESV Platz zum Kontern erhielt, wobei Philipp Hermann bei seinem Schuss ans Außennetz fast das 3:1 erzielt hätte.
KREISOBERLIGA: SV Spora - SV Mertendorf 3:2 (1:1). Die Wethautaler mussten ihre erste Auswärtsniederlage einstecken und hatten viel Pech, dass sie sich nicht für ihre couragierte Leistung belohnen konnten. Auf dem schwierigen Geläuf in Nißma gingen sie nach Freistoß von Alexander Seyfarth (21.) durch einen Kopfball von Manuel Willem in Führung. Nach einem Doppelpass zwischen Johannes Vogt und Sebastian Schöbel parierte Sporas Torhüter Jacob Mühlmann glänzend und ebnete so den Weg für den Ausgleich in der 43. Minute. Da entschied Schiedsrichter Uwe Marschhausen auf Elfmeter, und Roy Kullack traf vom Punkt. Auch in der zweiten Halbzeit erwischten die Gäste den besseren Start, aber Daniel Schmelzer ließ eine klare Chance, als er allein auf Mühlmann zulief, liegen. Fortan steigerten sich die Gastgeber, hatten Pfosten-Pech, konnten aber durch Nico Hermsdorfs unhaltbaren Schuss in Führung gehen (64.). Mertendorf steckte nicht auf und kam nach Freistoß von Seyfarth durch Matthias Krauses Abstauber wieder ran (73.). Erneut Schmelzer hatte die große Chance auf das SVM-Siegtor, aber an diesem Tag kein Abschlussglück. So kam es in der Schlussminute zum Sporaer Siegtreffer durch Kullack, der sich energisch durchsetzte (89.).
Blau-Weiß Bad Kösen - SC Naumburg II 1:0 (1:0). Stolze 220 Zuschauer sahen in Bad Kösen eine Partie, die von vielen Nickligkeiten bestimmt wurde und sich vor allem im Mittelfeld abspielte. Die Naumburger waren zwar die meiste Zeit des Spiels bestimmend, konnten sich aber kaum klare Möglichkeiten herausarbeiten. Gerade in der ersten Halbzeit waren Chancen auf beiden Seiten Mangelware. Eine undurchsichtige Szene im Strafraum der Gäste, in der der Ball von Oliver Eschrichs Hinterkopf knapp am Tor vorbeiging, blieb lange Zeit die einzige gefährliche Torraumszene. Dann aber fand Kevin Gerbers Zuspiel kurz vor dem Halbzeitpfiff den Fuß von Florian Schlegel, der mit dem Außenrist ins lange Eck erfolgreich war (44.).
Auch in der zweiten Halbzeit, in der sich die Blau-Weißen noch ein wenig mehr zurückzogen, konnten sich die Domstädter, bis auf eine gute Szene, keine zwingenden Chancen erspielen. Anders die Kurstädter, die ein ums andere Mal die vorzeitige Entscheidung verpassten. Nach Pässen von Gerber waren Jonas Porsche, der übers Tor köpfte, sowie zwei Mal Eschrich, der aus Nahdistanz scheiterte und später per Fernschuss kein Glück hatte, erfolglos. Der SCN gab damit die Tabellenspitze an Spora ab. Bad Kösen rückte als Dritter auf einen Punkt heran.
Motor Zeitz - FC ZWK Nebra 2:3 (1:2). Die Nebraer konnten das Verfolgerduell für sich entscheiden. Dabei mussten sie unnötigerweise zittern, da sie zuvor fahrig mit ihren Chancen umgegangen waren. Zunächst erwischten sie einen Start nach Maß, als Richard Fritsche nach Querpass von Henning Knuhr zum 0:1 (4.) einschob. Nur zwei Minuten später wurde Knuhr im Strafraum von den Beinen geholt, und Markus Konieczny erhöhte vom Punkt auf 0:2. Daraufhin verloren die Unstrutstädter ein wenig den Faden, und Zeitz kam durch Dustin Gebhardt zum Anschlusstreffer (11.). Weitere Chancen vor der Pause blieben beidseitig ungenutzt. In der zweiten Hälfte war Nebra das bestimmende Team, baute durch Knuhrs Kopfball das Ergebnis auf 1:3 aus, verpasste aber mehrfach das vierte Tor. Und so wurde es nach dem 2:3 durch Tino Lai noch einmal eng. Doch Nebra brachte das Ergebnis über die Zeit und bleibt somit an der Tabellenspitze dran. (hbo/maw/hob)
