Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Dölauer Niederlage mit einem blauen Auge

halle (saale) - Jörg Wildenhain, Co-Trainer von Blau-Weiß Dölau, musste am Samstag unerfreuliche Nachrichten an seinen Chef Frank Schnerr nach Hongkong verschicken. Die Heide-Kicker hatten 1:4 gegen Landesliga-Tabellenführer Merseburg 99 verloren. Obendrein verletzte sich Leistungsträger Roberto Ritter und droht für die letzten zwei Saisonspiele auszufallen.
Verletzung mit Folgen
Wildenhain hatte das Training in der vergangenen Woche für den im Urlaub verweilenden Schnerr übernommen. „Wir stehen da aber in enger Absprache“, erklärt der Co-Trainer. Zusammen hatten sich die beiden Übungsleiter eine klare Taktik für die Partie gegen den Aufstiegsfavoriten aus Merseburg überlegt: Hinten sicher stehen und den Gegner mit schnellen Gegenangriffen auskontern. Diese Taktik ging zu Beginn des Spiels auch auf. Merseburgs Führungstreffer in der 24. Minute konnte Marcel Bennewitz nur drei Minuten später ausgleichen. Nach der erneuten Merseburger Führung ging es mit 1:2 in die Kabine.
Kurz nach der Pause dann ein Schockmoment für die Blau-Weißen. Roberto Ritter knickte beim Dribbling ohne gegnerische Einwirkung um und musste verletzt ausgewechselt werden. Ob er tatsächlich für den weiteren Abstiegskampf ausfällt, ist noch unklar. Wildenhain konnte gestern immerhin etwas Entwarnung geben: „Er war beim Röntgen, und es ist auf jeden Fall nichts gebrochen.“ Weitere Klarheit soll in dieser Woche ein MRT bringen.
Ritters Auswechslung brachte einen Bruch ins Dölauer Spiel. „Mit Robertos Ausfall hatten wir keine Entlastung mehr nach vorn“, so Wildenhain. Die Konsequenz: Merseburg zog in der Schlussphase davon. Am Ende stand dann die klare Niederlage.
Hilfe von nebenan
Dölau verteidigte aber dennoch den 13. Tabellenrang und damit den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz. Dabei bekamen die Heide-Kicker Hilfe aus dem Saalekreis. Blau-Weiß Brachstedt gewann nämlich zeitgleich gegen den direkten Verfolger SG Ramsin 4:2 - wenigstens eine gute Nachricht für Frank Schnerr, der in den letzten beiden Saisonspielen seinen Posten wieder einnehmen wird.
Sein Team hat vor den finalen Spielen nur einen Punkt Vorsprung auf Ramsin. Beim Abrutschen auf Tabellenplatz 14 könnte eine Abstiegsrelegation drohen. „Nach derzeitigem Stand wird es aber nur zwei Absteiger geben“, so Jörg Wildenhain. Dann würde auch der 14. Rang zum Klassenerhalt genügen. Doch da wollen die Dölauer natürlich kein Risiko eingehen.
Das Trainergespann hat jetzt zwei Wochen Zeit, die Mannschaft auf den nächsten Gegner einzustellen. Diese Pause kommt auch dem angeschlagenen Ritter sehr gelegen. Am 6. Juni ist das Tabellenschlusslicht SV Romonta Stedten zu Gast im Waldstadion. Wenn Ramsin nicht punktet, könnte mit einem Sieg dann schon der sichere Klassenerhalt gefeiert werden. (mz)