Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Vorjahresmeister darf endlich jubeln

Die Spielgemeinschaft Lossa/ Rastenberg ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere. Zum einen ist sie länderübergreifend. Die SG Eintracht Lossa gehört zum Burgenlandkreis, Union Rastenberg ist in Thüringen beheimatet. Doch die geografische Nähe an der Ländergrenze und der Spielermangel in den beiden Vereinen schweißen zusammen. So gehörte die Eintracht/Union-Kombination vor zwei Jahren - neben Billroda/Wohlmirstedt - zu den ersten Spielgemeinschaften im Männerbereich hierzulande. Und auf Anhieb gelang dem von Sirko Lohl (Rastenberg) und Hans-Joachim Püschel (Lossa) trainierten Team der Titelgewinn in der Burgenland-Kreisliga, Staffel 1. Doch die damaligen Statuten des hiesigen Fachverbandes ließen einen Aufstieg in die Kreisoberliga nicht zu.
Nun, im zweiten Anlauf, hat Lossa/Rastenberg den Sprung ins Burgenland-Oberhaus geschafft. „Diesmal hatten wir es vielleicht nicht so verdient, aber wir sehen es ein wenig als Wiedergutmachung für den verwehrten Aufstieg im Jahr zuvor“, sagt der Lossaer Vereinsvorsitzende Robert Jecke und spielt damit auch auf den Saisonendstand in der Kreisliga an. Da war der TSV Großkorbetha souverän Meister geworden, und die Naumburger 05/BC-Reserve hatte sich im Schlussspurt noch auf Rang zwei geschoben, der - im Nachhinein - ebenfalls noch für den Aufstieg reichen sollte. Doch die Domstädter verzichteten auf ihr Aufstiegsrecht, wovon wiederum die drittplatzierte Kombination Lossa/ Rastenberg profitierte.
„Damit sind wir am Ziel unserer Wünsche angekommen, und wir werden die weiteren Fahrten zu den Auswärtsspielen gern in Kauf nehmen“, so Robert Jecke, der selbst in der zweiten Mannschaft der Spielgemeinschaft in der Kreisklasse aktiv ist. Und auch mit dem Sonntag als offiziellem Spieltag in dieser Liga hat sich der Aufsteiger angefreundet. „Wir haben ja ohnehin schon öfter mal unsere Heimspiele in der Kreisliga und Kreisklasse auf den Sonntag verlegt. In Thüringen wird auch meistens sonntags gespielt. Deshalb haben wir damit kein Problem. Es hat sich jedenfalls noch kein Spieler darüber beschwert“, berichtet Jecke.
Die Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinen klappe gut, so der Lossaer Vorsitzende. Von Anfang der Kooperation an sei klar gewesen, dass man in Sachsen-Anhalt antreten werde. „Zwar gibt es immer mal kleine Problemchen, zum Beispiel, wenn es darum geht, neue Trainingsanzüge zu bestellen. Aber da gibt es auch schon in einem Verein unterschiedliche Meinungen. Die verdoppeln sich dann halt noch. Wir haben jedoch bisher immer eine Lösung gefunden“, erklärt der Eintracht-Chef. Beim Thema Outfit habe man versucht, sich auf neutrale Farben zu einigen. Das Kreisoberliga-Team kickt zum Beispiel im modischen Weiß und Graublau; die eigentlichen Vereinsfarben sind Grün-Weiß (Lossa) und Rot-Grün (Rastenberg). Auch was den Austragungsort der Heimspiele betrifft, hat man eine einvernehmliche Lösung gefunden: Die finden abwechselnd in Rastenberg und Lossa statt; diesen Rhythmus gibt es auch beim Training.
Kapitän Kai Vollrath, ein Rastenberger, freut sich, dass es endlich losgeht: „Wir sind heiß auf die neue Spielklasse. Für uns als Nachrücker kann das Saisonziel aber natürlich nur Klassenerhalt lauten.“ Von zwei, drei kleineren Verletzungen abgesehen sei die Saisonvorbereitung harmonisch und erfolgreich verlaufen. „Wir haben den Nordthüringer Kreisoberligisten Oberheldrungen bezwungen und beim 1:1 gegen die höherklassigen Lauchaer ebenfalls Selbstvertrauen getankt“, so Vollrath. Dass man mit starken Gegnern nicht nur mithalten könne, habe sein Team zum Beispiel im vergangenen Pokalwettbewerb mit Siegen gegen Herrengosserstedt (Landesklasse) und Lützen (Kreisoberliga) bewiesen.
AUFGEBOT - Tor: Daniel Werner, Jens Habermann, Erik Schlothauer;
Abwehr: Stefan Bärhold, Christian Beck, Steve Gerhardt, Christian Vollrath, David Schiele, Johannes Siebeneich;
Mittelfeld: Pit Vollrath, Christopher Weihrauch, Marcus Jöricke, Kai Vollrath;
Angriff: Michael Neuhauß, Mario Rahaus, Arian Gorges, Andreas Knöbel;
Zugänge: Siebeneich (Empor Buttstädt), Weihrauch, Werner (beide ESV Herrengosserstedt);
Abgänge: Seimen Weihrauch (eigene 2. Mannschaft), Sebastian Ludwig (SV Donndorf);
Trainer: Sirko Lohl, Hans-Joachim Püschel; Saisonziel: Klassenerhalt.