Fußball Fußball : Fallrückzieher reicht dem ESV nicht

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams aus der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten am Wochenende folgende Ergebnisse.
LANDESKLASSE: ESV Herrengosserstedt - FC RSK Freyburg 1:3 (1:1). ESV-Trainer Oliver Janicke konnte seine Elf nur suboptimal auf das Derby vorbereiten, da er kurzfristig im Vorspiel - bei der ersatzgeschwächten Herrengosserstedter Zweiten - als Aktiver in der Kreisliga aushalf. Danach musste er ansehen, wie Freyburg besser ins Spiel startete und mit der Führung durch Max Schirners Schuss (11.) belohnt wurde. Doch die Gastgeber steckten den Rückschlag recht gut weg, wurden munterer und glichen aus, als Ruslan Ivanchenko mit einem herrlichen Fallrückzieher ins kurze Eck traf (36.). In der Folgezeit stand die Partie auf Messers Schneide, und erneut waren es die Jahnstädter, die in Führung gingen. Constantin Kitzmann (60.) war diesmal der Torschütze.
Der ESV versuchte daraufhin alles, um den Rückstand wettzumachen. Der Kampf wurde jedoch nicht belohnt. Im Gegenteil: Die RSK-Elf nutzte den sich bietenden Raum und traf durch Jonas Weise zum 1:3 (80.). ESV-Coach Oliver Janicke konnte in einem Derby zweier ebenbürtiger Teams zumindest mit der Leistung zufrieden sein.
BSC Laucha - VfB Nessa 1:1 (0:1). Die Lauchaer, die erst in der Nacht von ihrem Vereinsausflug aus München, wo sie das Bundesliga-Spiel des FC Bayern gegen Union Berlin verfolgt hatten, wieder in der Glockenstadt zurückgekommen waren, fanden erst spät in die Partie gegen die Gäste aus Nessa hinein. In einem zweikampfbetonten Spiel waren die Gäste über weite Strecken überlegen und gingen folgerichtig in der 11. Minute in Führung. Eine abgewehrte Flanke nahm Marcel Müller aus 16 Metern Entfernung direkt, und es stand 0:1. Johann Thieme war auf der Linie zwar noch mit dem Bein dran, konnte den straffen Schuss aber nicht mehr klären. Der VfB machte auch anschließend weiter Druck, und die BSC-Elf hatte Glück, dass die Nessaer die Möglichkeit zum 0:2 liegenließen. In einer Situation hatten die Glockenstädter allerdings auch Pech: Lucas Hoffmanns Schuss an die Lattenunterkante wurde zuvor wegen eines Foulspiels an Alexander Saal zurückgepfiffen, sodass sich die Gastgeber ärgerten, dass es erst gar nicht zu einer Bewertung kam, ob der Ball vor oder hinter der Linie aufschlug. In der zweiten Halbzeit rettete zunächst BSC-Torhüter Robert Reis für seine Elf, die sich dann allerdings steigerte und in der 70. Minute den Ausgleich erzielen konnte: Patrick Hoffmann wurde von Matthias Meissner auf die Reise geschickt und seine präzise Flanke fand den Kopf von Saal, der den Ball ins lange Eck verlängerte. Fast wäre den Glockenstädtern auch noch die Führung gelungen, als Martin Freudenberg den Ball mit dem Kopf zu seinem Keeper zurücklegen wollte, dieser aber nicht im Tor stand und das Leder knapp neben dem Gehäuse ins Aus trudelte. Aber auch die Nessaer hatten noch Möglichkeiten, sodass die BSC-Elf mit dem Punkt am Ende gut leben konnte, auch wenn sie dadurch auf den neunten Rang abrutschte.
KREISOBERLIGA: SV Kretzschau - SC Naumburg II 0:2 (0:1). Die erste Halbzeit ging klar an die Reserve aus Naumburg. Der noch immer verlustpunktfreie Spitzenreiter spielte gefällig, einzig die nötige Übersicht vorm Tor fehlte, so dass man die Kretzschauer, die allerdings die erste Chance der Begegnung hatten, im Spiel ließ. Von ihren Möglichkeiten wiederum konnten die Domstädter eine verwerten. Eine Freistoßhereingabe von Nils Walther spitzelte Stephan Reinicke (7.) über die Linie. „Die zweite Halbzeit war dann von beiden Mannschaften schwach. Ein Gebolze erster Güte“, fasste SCN-II-Trainer Patrick Hausmann das Geschehen zusammen. In der 80. Minute vergaben dann die Kretzschauer völlig frei vor dem Torwart die große Möglichkeit zum Ausgleich. Und erst in der Nachspielzeit machte der Tabellenführer den Sack zu. Weingarten setzte in der gegnerischen Hälfte stark nach, fand Walther und dieser schlenzte den Ball unhaltbar für den Heimkeeper ins Netz.
Blau-Weiß Bad Kösen - TSV Großkorbetha 5:1 (3:1). Die Kurstädter bleiben als Tabellenzweiter dem Reserveteam des SC Naumburg dicht auf den Fersen. Bereits mit dem ersten Angriff der Partie konnten sie die Führung erzielen: Kevin Gerber flankte auf den langen Pfosten, und Oliver Eschrich köpfte aus spitzem Winkel ins lange Eck ein (3.). Auch der nächste Spielzug war von Erfolg gekrönt. Nach einem langen Ball prallte Gerber mit dem herausgeeilten Sebastian Burkhardt zusammen, und Stephan Breitfeld nahm den liegengebliebenen Ball auf und schob zum 2:0 ein (4.). Breitfeld traf kurze Zeit später nur die Latte, und auch Eschrich konnte im Nachsetzen den Ball nicht im Tor unterbringen. Das machten dann die Gäste, die sich über die gesamte Spielzeit nie aufgaben. Ein Freistoß von Roberto Riedel schlug unter Mithilfe von Blau-Weiß-Torwart Jamie Ehrhardt zum Anschlusstreffer ein (33.). Noch vor der Pause stellten die Blau-Weißen aber den alten Abstand wieder her. Breitfeld war aus dem Gewühl heraus erfolgreich. Die Großkorbethaer TSV-Elf begann dann zwar die zweite Hälfte dominant, war aber vor dem Tor zu einfallslos. Anders die Bad Kösener: Nach einer Eingabe von Eschrich musste Gerber nur noch einschieben (63.). Den Schlusspunkt setzte Florian Schlegel. Nach einer Ecke des eingewechselten Marc Eschrich wuchtete er das Leder per Kopf zum 5:1-Endstand in die Maschen.
SV Spora - FC ZWK Nebra 6:4 (2:4). In einer turbulenten Partie erwischten die Unstrutstädter einen Start nach Maß, denn bereits in der 2. Minute konnte Henning Knuhr nach Eingabe von Richard Fritsche die Führung erzielen. Doch die Gastgeber konterten schnell: In der 6. Minute hatten sie zunächst mit einem Pfostenschuss Pech, aber in der 13. Spielminute konnte Jonas Dörfer ausgleichen. Steffen Hüfner brachte sein Team nach einer aus Nebraer Sicht zweifelhaften Eckstoß-Entscheidung sogar in Front (29.). Doch in der Schlussphase der ersten Halbzeit drehten die Nebraer auf. Fritsche nach einem Sololauf (40.), Knuhr, der nach Schuss von Lukas Eckart abstaubte (41.) und wieder Fritsche per Kopf nach Einwurf von Knuhr (45. + 2.) stellten das Ergebnis auf 2:4. Doch damit war das Spiel längst nicht gelaufen. So zeigte der Druck der Gastgeber bald seine Wirkung. Zunächst glichen wiederum Dörfer und Hüfner (50./59.) aus. Und fortan war es nur eine Frage der Zeit, bis die Partie völlig kippt. Sven Starke freistehend nach einer Ecke (70.) und Florian Bochskanl per Einzelleistung sorgten für den Sporaer 6:4-Erfolg. Zu allem Überfluss musste noch Nebras Markus Hübner mit Gelb-Rot vom Feld, und auch ihren starken dritten Tabellenplatz sind die Unstrutstädter nun los.
Grün-Gelb Osterfeld - SV Mertendorf 0:0. Ein typisches torloses Unentschieden sahen die Zuschauer beim Wethautal-Derby in Osterfeld. Bei widrigen Wetterbedingungen kam über 90 Minuten kaum Spielfluss zustande, und es mangelte an gefährlichen Strafraumaktionen. Weder die Gäste noch die Osterfelder, die es oft mit langen Bällen probierten, konnten für Gefahr sorgen. Einzig ein, aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannter Treffer der Mertendorfer in der ersten Halbzeit sorgte kurz für Aufregung. Immerhin: Der SVM behält seinen Mittelfeldrang und konnte den Abstand auf die Abstiegsränge mit sieben Zählern konstant halten. (hbo/maw/hob)
