Floorball Floorball: Damen des UHC gewinnen Meistertitel zum dritten Mal

Weissenfels/MZ - Sonnabend, 16.52 Uhr, Weißenfelser Sporthalle West. Jubel und Goldglitter. Sara Patzelt reckt den Siegerpokal in die Höhe. Die Damen des UHC Sparkasse Weißenfels haben erfolgreich ihren Titel verteidigt. Die Cats sind deutsche Meisterinnen. Zum dritten Mal in Folge: Hattrick. Und knappe zwei Minuten später ist Martin Blanke begraben. Die Spielerinnen reißen den Trainer zu Boden und werfen sich allesamt auf ihn.
Diesem physischen Druck war der 36-Jährigen sicherlich wesentlich lieber ausgesetzt, als dem psychischen Druck, der auf seinen und den Schultern der Spielerinnen lastete. Zum wiederholten Mal ging es im Playoff-Finale gegen den MFBC Wikinger Grimma. Und die bezwangen die Gastgeberinnen nach dem 10:5-Erfolg im Hinspiel nun erneut relativ klar mit 7:4 (1:1/4:0/2:3).
„So leicht, wie es die beiden Ergebnisse ausdrücken, war es sicherlich nicht“, sagte Blanke. Grimma habe erneut mit einer kämpferischen Leistung entgegen gehalten. Blanke: „Die haben bis zum Schluss gebissen, damit muss man erstmal klar kommen. Aber unser Team hat mit Verstand und Cleverness überzeugt und selbst eine kurze Schwächephase zu Beginn des dritten Drittels gut überstanden.“ Pauline Baumgarten kommentierte: „Es war mega anstrengend, aber wir haben aufgrund einer super Teamleistung verdient gewonnen.“
Nachdem die UHC-Damen bereits mit 5:1 führten, verkürzten die Vizemeisterinnen zu Beginn des Schlussdurchgangs innerhalb von 22 Sekunden auf 3:5 (53. Minute). „Da haben wir kurzzeitig unserer Linie verloren“, gibt Blanke zu, „sind aber cool geblieben und haben unser Konzept beibehalten.“ Grimma hatte die letzten 20 Minuten wesentlich aggressiver begonnen, als die gesamte Partie zuvor. „Weißenfels ist technisch einfach besser. Wir haben es mit Pressing probiert und die jeweils Ballführende früher attackiert“, erläuterte Ralf Kühne, Trainer des MFBC. „Doch das kostet eben viel Kraft“, erläuterter er, warum Grimma zuvor eher passiv sowie defensiv eingestellt war und auf Konterchancen lauerte.
Die ergaben sich auch. „Allerdings haben wir unsere Chancen dann nicht genutzt. Da war der UHC einfach effektiver“ so Kühne. Franziska Liebing hatte die favorisierten Weißenfelserinnen nach 1.45 Minuten in Führung gebracht. Grimma kam immer wieder zu den erhofften schnellen Gegenzügen. Ein hoher Pass bis in den Torraum des UHC nutzte Nationalspielerin Anne-Marie Mietz zum Ausgleich (14.).
Zu Beginn des zweiten Drittels dann wohl eine Schlüsselszene. UHC-Torfrau Indra Reck parierte ein Solo von Mietz, schnappte sich auch den Nachschuss und legte mit einem schnellen Auswurf Lisa Bartsch vor. Die verwandelte auf der Gegenseite zum 2:1 (22.). Es folgte ein doppelter Lattentreffer des UHC (25.), ehe Magdalena Tauchlitz mit einem Distanzschuss (33.) sowie Laura Neumann (35.) und Liebing das 5:1 herausholten (40.). „In dieser Phase haben wir die Partie aus der Hand gegeben“, befand Kühne. Nach dem Rückschlag im letzten Abschnitt stellten Laura Hönicke (46.) und Patzelt den alten Abstand wieder her (53.). Das 4:7 1.30 Minuten vor Schluss ging letztlich in im lauten Getöse, Singsang und Countdown der rund 350 Zuschauer unter.
