Ex-Präsident von Bayern München Ex-Präsident von Bayern München: Uli Hoeneß gab Verdienstorden offenbar nicht freiwillig zurück

Die bayerische Staatskanzlei soll einem Medienbericht zufolge den wegen Steuerbetrugs zu einer Haftstrafe verurteilten ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, zur Rückgabe des Bayerischen Verdienstordens gedrängt haben.
Amtschefin Karolina Gernbauer soll sich bereits im Juni an einen der Anwälte von Hoeneß gewandt haben, um Hoeneß zur Rückgabe der ihm vom Land im Jahre 2002 verliehenen Auszeichnung zu drängen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochsausgabe) aus „sicherer Quelle“. Demnach habe Staatskanzleichefin Gernbauer sinngemäß erklärt, es gebe eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass jemand, der zu einer Strafe ohne Bewährung verurteilt worden sei, den Verdienstorden zurückgeben müsse.
„Keine Distanz zu Seehofer“
Hoeneß, der wenige Wochen vor dem Anruf aus der Staatskanzlei wegen Steuerhinterziehung seine dreieinhalbjährige Haftstrafe in Landsberg angetreten hatte, habe daraufhin entschieden, den Verdienstorden durch seine Frau und seine Kinder persönlich an Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zurückzugeben; die Rückgabe geschah demnach am 8. September. Die Staatskanzlei äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorgang, hieß es in dem Bericht weiter.
In Medienberichten hatte es zunächst geheißen, Hoeneß habe den Orden aus freien Stücken zurückgegeben, weil er sich ungerecht behandelt fühle. Das wies Hoeneß-Anwalt Michael Nesselhauf energisch zurück. Er stellte zugleich klar, dass der Ex-Präsident des FC Bayern München damit keineswegs auf Distanz zu Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und anderen Politikern habe gehen wollen.
Unterdessen hat Hoeneß am Morgen seinen ersten Urlaub angetreten. Ein Sprecher des bayerischen Justizministeriums sowie sein Anwalt Tobias Pretsch von der Kanzlei Ufer-Knauer bestätigten , dass der 62-Jährige am Mittwochmorgen zum Weihnachtsurlaub die Justizvollzugsanstalt Landsberg verlassen durfte. Angaben zur Länge des Urlaubs oder zu möglichen Auflagen wollten beide nicht machen. Hoeneß kam gegen 9.45 Uhr an Heiligabend im Auto zu Hause an. Am Steuer saß seine Frau. Erstmals seit Beginn der Haft darf der einstige Präsident de (afp, dpa)