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Ex-DSB-Präsident Ex-DSB-Präsident: Manfred von Richthofen gestorben

02.05.2014, 13:05
Manfred von Richthofen, ehemaliger Präsident des Deutschen Sportbundes, ist gestorben.
Manfred von Richthofen, ehemaliger Präsident des Deutschen Sportbundes, ist gestorben. dpa Lizenz

Berlin - Der frühere Sport-Spitzenfunktionär Manfred von Richthofen ist tot. Der ehemalige Chef des Deutschen Sportbundes (DSB) starb am Donnerstag im Alter von 80 Jahren in einem Berliner Krankenhaus, teilte der Landessportbund Berlin (LSB) am Freitag mit. Der Neffe des als „Roter Baron“ bekannten gleichnamigen Jagdfliegers aus dem Ersten Weltkrieg hatte sich vor einigen Monaten bei einem Sturz verletzt.

„Manfred von Richthofen hat sich um den deutschen Sport und damit unser ganzes Land verdient gemacht“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Besonders für das Thema Breitensport/Sportentwicklung stand er wie kaum ein Zweiter. Er hat für den Sport in seiner gesellschaftspolitischen und sozialen Bedeutung wichtige Weichen gestellt“, erklärte Hörmann. „Der deutsche und der Berliner Sport verlieren eine bedeutende Persönlichkeit, der wir viel zu verdanken haben“, sagte LSB-Präsident Klaus Böger.

Fusion war sein Werk

Der für seine klaren Worte und dezidierten Meinungen bekannte, mitunter gefürchtete und auch angefeindete Richthofen führte vom 3. Dezember 1994 bis 20. Mai 2006 den DSB an. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass sich der Dachverband des deutschen Sports vor knapp acht Jahren mit dem Nationalen Olympischen Komitee zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammenschloss. Richthofen wurde danach Ehrenpräsident des DOSB.

Der Unternehmer war am 9. Februar dieses Jahres 80 Jahre alt geworden. Seine Sportpolitik-Karriere hatte der frühere Hockeyspieler und -trainer beim LSB der damals geteilten Hauptstadt 1967 als Präsidiumsmitglied begonnen. Zwei Jahre später machte der einstige Lehrer des Berliner Canisius-Kollegs die Sportpolitik zu seinem Hauptberuf und wurde Sportdirektor beim LSB, den er von 1985 bis 2000 als Präsident führte.

Ab 1974 übte er beim DSB als stellvertretender Vorsitzender des Bundesausschusses Leistungssport auch eine wichtige überregionale Funktion im bundesdeutschen Sport aus. Ab 1981 war er Unterhändler in der Ost-West-Verhandlungskommission, die Sport-Kalendergespräche mit Vertretern des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) der DDR führte.

Der 1990 zum DSB-Vizepräsident gewählte Richthofen war unter dem damaligen Verbandspräsidenten Hans Hansen entscheidend an der Zusammenführung des Sports der einstmals beiden deutschen Staaten beteiligt. Im Dezember 1994 folgte er Hansen schließlich im Amt des DSB-Präsidenten. (dpa)