DHB-Pokal DHB-Pokal: HC Leipzig gewinnt gegen BVB-Damen den Cup

Leipzig - Erst den Meister deklassiert, dann im Endspiel triumphiert: Der HC Leipzig ist zum siebten Mal DHB-Pokalsieger der Frauen.
Dank einer erneuten Gala seiner Spielmacherin Karolina Kudlacz-Gloc feierte der Gastgeber des Endrunden-Turniers gegen Borussia Dortmund nach einer Fünf-Tore-Führung einen 29:28 (13:13)-Zittersieg.
Vor 4568 Zuschauern glänzte die Leipziger Spielmacherin mit elf Treffern und war damit wie am Vortag im Halbfinale die überragende Spielerin. Aufseiten der Dortmunderinnen markierte die ehemalige Leipzigerin Anne Müller acht Tore. Sally Potocki (Dortmund) sah in der 55. Minute nach drei Zeitstrafen Rot.
Im Halbfinale hatte der HC Leipzig den deutschen Meister Thüringer HC deutlich mit 30:23 (15:12) aus dem Wettbewerb eliminiert und sich damit zugleich für die 20:31-Pleite vor sechs Tagen in Bad Langensalza beim Meisterschaftsendspiel revanchiert. Zugleich war es für die Leipzigerinnen der erste Erfolg gegen den Dauerrivalen 13 sieglosen Spielen in dreieinhalb Jahren. Die Dortmunderinnen hatten ihr Semifinale im Westfalen-Derby mit 29:26 (12:9) gegen die HSG Blomberg-Lippe gewonnen.
Gut vier Stunden vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München wollten die BVB-Damen in ihrem Cup-Endspiel schon einmal vorlegen. Doch nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahm der gastgebende HC Leipzig als erste Mannschaft das Zepter und ging mit 7:4 (15.) in Führung.
Allerdings war diese nicht lange von Bestand. Nach einer Auszeit hatten die sich Dortmunderinnen besser auf die kurze Deckung gegen Nationalspielerin Nadja Nadgornaja eingestellt. Der Meisterschafts-Sechste glich zum 7:7 (19.) aus und übernahm beim 10:9 (25.) die Führung. Dabei profitierte er auch von den insgesamt fünf Pfosten- und Lattentreffern der Leipzigerinnen, die bis zur Pause aber wieder den 13:13-Ausleich schafften.
Nach Wiederanpfiff waren es Schlussfrau Katja Kramarczyk, die das Duell der Nationaltorhüterinnen gegen die Dortmunderin Clara Woltering für sich entschied, und Karolina Kudlacz-Gloc, die Leipzig wieder in Vorhand brachten. Der Spielmacherin aus Polen, die bereits im Halbfinale mit 13 Treffern geglänzt hatte, gelangen fünf Tore in Serie. Mit ihrer Leistung brachte sie den Meisterschafts-Dritten nach dem 16:16 (34.) mit 21:17 (36.) in Front.
Damit hatte sich der HC Leipzig, der zuletzt 2014 ebenfalls als Gastgeber des Final-Four-Turniers den Pokal gewonnen hatte, den vorentscheidenden Vorsprung verschafft. Zwar wurden die letzten zehn Minuten noch einmal zur Zitterpartie, weil Dortmund nie aufgab und nach dem 26:24 (52.) beharrlich dranblieb.
Der SG BBM Bietigheim spielt damit in der kommenden Saison erstmals im Europapokal. Der Vierte der Meisterschaft rückt in den EHF-Cup. Das gab Berndt Dugall, Vorsitzender des Ligaverbandes HBF, bekannt.
Damit sind die vier Plätze der Bundesliga wie folgt vergeben: Titelträger Thüringer HC tritt in der Champions League an, der TuS Metzingen als Zweiter und Bietigheim als Vierter haben sich über die Meisterschaft für den EHF-Cup qualifiziert sowie Leipzig als Pokalsieger.
Der Ligaverband will bei der Europäischen Handball-Föderation (EHF) einen fünften Startplatz beantragen. Bei Zusage könnten entweder der Meisterschaftsfünfte VfL Oldenburg oder Pokal-Finalist Dortmund ebenfalls international starten. (dpa)