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DDR-Turnstar Karin Büttner-Janz DDR-Turnstar Karin Büttner-Janz: Auch ihre zweite Karriere war sehr erfolgreich

25.10.2020, 07:01

Berlin - Karin Büttner-Janz hat alles gespeichert: „Anlauf mit Griff zum unteren Holm, überhocken, oben anfassen, strecken, mit einer Grätsche wieder zurück, Kippen und Umschwünge am unteren und oberen Holm, Abgang vom oberen Holm mit einer Drehung um die Körperlängsachse.“

Mit dieser Übung wurde die Kunstturnerin aus der Lausitz (geboren in Hartmannsdorf im Landkreis Lübben) vor genau 50 Jahren, am 25. Oktober 1970, in Ljubljana die erste deutsche Stufenbarren-Weltmeisterin.

Karin Büttner-Janz holte 1972 doppeltes Olympia-Gold

Und das war noch nicht der Höhepunkt ihrer Laufbahn. Zwei Jahre später kam am Stufenbarren und beim Sprung olympisches Gold in München hinzu. Am Doppelreck mit dem nach ihr benannten Janz-Salto, einem Grätsch-Salto vorwärts. Mehr ging nicht, die damals 20-Jährige beendete ihre Laufbahn zugunsten ihres bereits begonnenen Medizinstudiums.

Auch ihre zweite Karriere war und ist erfolgreich. Zusammen mit ihrem Kollegen Kurt Schellnack entwickelte Büttner-Janz die sogenannte Charite-Disc, die erste künstliche Bandscheibe der Welt. Aktuell plant sie Krankenhäuser, die durch ihre Bauweise Patienten besser vor Infektionen schützen können. Sie leitet zwei Kliniken in Berlin.

Karin Büttner-Janz gehört zur Hall of Fame des deutschen Sports

Als Anerkennung für ihre sportlichen Meriten ist die mittlerweile 68-Jährige mehrfach ausgezeichnet worden. Sie wurde sowohl in die Hall of Fame des deutschen Sports als auch in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen. Mit 17 internationalen Medaillen ist sie die erfolgreichste Turnierin der deutschen Geschichte.

Zweimal (1967 und 1972) wählten sie die Leser der Jungen Welt zur DDR-Sportlerin des Jahres - was keiner anderen Kunstturnerin gelang. (sid/mz)