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Darts Darts: Das Mekka des Pfeilspitzensports

17.12.2015, 12:42
Phil Taylor geht als Vize-Weltmeister in die Weltmeisterschaft.
Phil Taylor geht als Vize-Weltmeister in die Weltmeisterschaft. dpa Lizenz

London - Ab diesem Donnerstag wird im Londoner Alexandra Palace die Darts-WM ausgetragen. Der Event ist in den letzten Jahren zum Großereignis geworden. In Großbritannien sitzen rund acht Millionen Menschen vor dem Fernseher, wenn die häufig eher unsportlich aussehenden Männer Pfeile auf eine Zielscheibe werfen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ist los?

Die Darts-WM im Londoner Alexandra Palace, den Engländer aber Ally Pally nennen. Bei der 23. Auflage des alljährlichen Spektakels des Verbandes PDC ermitteln ab Donnerstag 72 Spieler aus 22 Nationen vor einem wilden Publikum den Weltmeister. Dieser wird aber erst nach dem Finale am 3. Januar feststehen.

Was muss man über Darts wissen?

Ziel eines jeden Durchgangs (Leg) ist es, zuerst von 501 Punkten auf null zu kommen. Dabei werden im Kampf eins gegen eins abwechselnd je drei Pfeile auf eine nummerierte Zielscheibe geworfen. Ein Leg muss mit einem Wurf auf ein Doppel-Feld beendet werden. Wer drei Legs gewinnt, gewinnt einen Satz.

Nach welchem Modus wird gespielt?

Im K.o.-System. Für einen Sieg in der Qualifikation müssen zwei Sätze à drei Legs gewonnen werden. Die erste Runde wird im Modus best-of-five gespielt, die zweite Runde und das Achtelfinale im Modus best-of-seven. Im Viertelfinale sind fünf Gewinnsätze nötig, im Halbfinale sechs und im Finale schließlich sieben.

Ist der berühmte Phil Taylor dabei?

Ja, "The Power" (55) steht trotz einiger Rücktrittsgedanken in den vergangenen Jahren vor seiner 27. Teilnahme (viermal für den Verband BDO, Anm. d. Red.) und greift im Ally Pally nach seinem 17. WM-Titel. Topfavorit ist das bekannteste Gesicht der Darts-Szene diesmal aber nicht, dafür waren die Leistungen des Ranglisten-Dritten zuletzt zu schwankend.

Wer sind denn dann die Favoriten?

Am Erstplazierten der Geldrangliste Michael van Gerwen führt diesmal eigentlich kein Weg vorbei. Der 26-jährige Niederländer befindet sich in Topform und hat die größeren Turniere der vergangenen Monaten allesamt gewonnen. Doch auch beim letzten Mal schied der Champion von 2014 favorisiert im Halbfinale aus. Darauf hoffen besonders Titelverteidiger Gary Anderson aus Schottland und eben Taylor. Achten sollte man auf den Engländer Peter Wright.

Gibt es deutsche Teilnehmer?

Ja, gleich drei. Größter Hoffnungsträger ist dabei U 21-Weltmeister Max Hopp (19, Idstein). Der "Maximiser" trifft am 23. Dezember zunächst auf den Niederländer Benito van de Pas. Jyhan Artut (39, Hannover) ist am 20. Dezember gegen den Vorjahres-Viertelfinalisten Stephen Bunting ebenso krasser Außenseiter wie WM-Debütant René Eidams (26, Hagen), der vor einem möglichen Duell gegen van Gerwen am 18. Dezember in die Qualifikation gegen den Thailänder Thanawat Gaweenuntawong muss. Im vergangenen Jahr schafften Hopp und Sascha Stein (Heppenheim) als erste deutsche Spieler den Sprung in die zweite Runde, das wäre auch in diesem Jahr wieder ein Erfolg.

Wird beim Darts nicht in erster Linie Bier getrunken - und zwar in bedenklichen Mengen?

Jein. Bei den 3000 kostümierten, grölenden Zuschauern fließt das Bier in Strömen. Das sieht man, das hört man. Die Sportler auf der Bühne trinken aber seit vielen Jahren nur Wasser. Darts ist längst kein Kneipensport mehr und füllt in England ganze Hallen.

Kann ein Darts-Profi von seinem Sport leben?

Zumindest die besten Spieler können von ihrem Sport gut leben. Die anstehende WM ist mit 1,5 Millionen englischen Pfund (umgerechnet 2,065 Millionen Euro) so gut dotiert wie noch kein Darts-Turnier zuvor. Der Weltmeister erhält davon 300 000 Pfund (413.280 Euro). Das ist ja nicht so schlecht.

Kann man die WM im Fernsehen sehen?

Ja, der TV-Sender Sport1 überträgt 92 Stunden live. (sid)

Und die 3000 Zuschauer feiern nebenbei eine große Party.
Und die 3000 Zuschauer feiern nebenbei eine große Party.
dpa Lizenz