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Umstrittene Bonuszahlung Champions League Prämien: So ungerecht verteilt die Uefa das Geld an die Klubs

Von Frank Hellmann 17.09.2019, 07:23
In der Champions League werden reiche Klubs immer reicher.
In der Champions League werden reiche Klubs immer reicher. www.imago-images.de

Dortmund - Die Champions League ist lukrativ wie nie zuvor. Die Der europäische Fußball-Verband Uefa verteilt mittlerweile 1,95 Milliarden Euro unter seinen Teilnehmern.  Aber die Zulassungsberechtigungen und die Erlösmodelle sichert das Establishment im Grunde gegen Eindringlinge ab.

„Aus den Ligen ab Platz elf im europäischen Ranking können sich quasi nur noch vier Klubs qualifizieren. Viel kleiner kann das Nadelöhr nicht mehr werden“, kritisiert der ehemalige CEO der österreichischen Bundesliga, Georg Pangl, der als Generalsekretär der European Leagues als Anwalt der kleineren Verbände auftritt.

Champions League: Bonuszahlung der Uefa in der Kritik

Den 54-Jährigen stört die Geldverteilung. „Mit dem aktuellen Modus wird das Aufgehen der Schere zwischen Spitzenklubs sowie dem übergroßen Rest mit rund 700 Klubs in Europa weiter gefördert.“ Folge: Spätestens im Frühjahr sind die Superreichen eigentlich unter sich, die über die mächtige Europäische Klubvereinigung ECA mit den Drohungen einer Abspaltung und Gründung einer Super League die Dachorganisation Uefa derart eingeschüchtert hat, dass diese die große Unwucht fördert.

Nur noch 30 Prozent der Gelder werden als leistungsabhängige Prämien - ein Sieg in der Gruppenphase ist 2,7 Millionen Euro wert, der Einzug ins Achtelfinale 9,5 Millionen - ausgeschüttet. Dieselbe Summe, stolze 585 Millionen, geht als Bonuszahlungen nach einer Uefa-Zehnjahreswertung an die immer dieselben Klubs. Motto: Wer schon erfolgreich war, wird noch reicher. An Startgeld haben die 32 Teilnehmer je 15,25 Millionen sicher.

Pangl hat ausgerechnet, dass die von 1992 bis 2018 in der Champions League verteilten 15 Milliarden zur Hälfte an die damals wie heute größten Vereine gingen, zu denen auch der FC Bayern und Borussia Dortmund zählen. Obwohl der BVB in der Vorsaison im Achtelfinale ausschied, schöpfte der Bundesligist 77 Millionen ab. Das Meiste davon über Prämien (36,5), der Rest kam über Bonuszahlungen (22,2), Marktpool (10,0) und Ticketverkäufe (8,0) zustande.

Die von 2018 bis 2024 zur Verteilung stehenden zwölf Milliarden Euro fließen wieder zu 60 Prozent an die Top 14. Das bedeutet in sechs Jahren genauso viel wie zuvor in 26 Jahren – festgelegt auf Druck der Topklubs. (mz)