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Basketball  Basketball : Studenten treffen auf die Ü-30-Fraktion

Von ANke Losack 26.03.2013, 22:18

Halle/MZ - 8,5 Sekunden vor Spielschluss bekommt der BC Anhalt zwei Freiwürfe. Der erste geht daneben, der zweite ist drin. Noch liegt der Hallesche SC in diesem Playoff-Halbfinalspiel mit 90:88 vorn. Freiwurf auf der Gegenseite. Rene Blach geht für die Basketballer des Halleschen SC an die Linie. Diesmal ein umgekehrtes Trefferbild: Der erste ist drin, der zweite nicht. 91:88. Und nur noch 5,6 Sekunden auf der Uhr. Dessau im Ballbesitz. Der Ex-HSC-Spieler Jens Kettmann wirft, doch er vergibt den Dreier zum Ausgleich.

Der HSC steht damit nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel gegen den BC Anhalt Dessau im Playoff-Finale der Basketball-Oberliga. Oder anders: Der HSC steht im halleschen Playoff-Finale. Denn etwa zehn Minuten zuvor hatten sich die USV Halle Rhinos mit einem 74:63-Erfolg gegen den VfL Kalbe/Milde ebenfalls den zweiten Sieg im dritten Spiel gesichert und waren in das Landesmeisterschafts-Endspiel eingezogen.

„Ein Stück weit haben wir auf dieses Finale geschielt. Einige aus der Mannschaft wollten dieses Traumfinale unbedingt“, erzählt HSC-Trainer Hendrik Lange. Der Aufsteiger steht allerdings schon vor dem Finalspiel fest. „Sollten wir gewinnen, treten wir das Aufstiegsrecht an den USV ab“, sagt Lange. Der USV besitze seiner Meinung nach die besseren Strukturen im Verein, um sich der Aufgabe Regionalliga zu stellen. „Wir haben keine Helfer im Hintergrund, die den organisatorischen Aufwand, der in der Regionalliga auf uns zukommt, managen könnten“, sagt Lange.

Unterschiedlich ist auch der Altersschnitt in beiden Teams. „Bei uns spielen eher die Studenten“, sagt Christian Huhn, Pressesprecher der USV-Basketballabteilung. Langes Spieler gehören seinem Wortlaut nach eher der „Ü-30-Fraktion“ an, sind zum Teil Familienväter, die den Sport manchmal nur schwer in das Privat- und Berufsleben integrieren können. „Meine Spieler wollen nur noch fit bleiben und Spaß am Spiel haben“, sagt der HSC-Coach. Besonderen Spaß hätten die HSC-Spieler natürlich, wenn sie den USV im Finale ein bisschen ärgern könnten.

„Der HSC ist heiß“, weiß Christian Huhn, „das wird alles andere als ein Spaziergang für uns.“ Denn eine gewisse Rivalität gibt es zwischen beiden Vereinen. Nach acht sieglosen Jahren gelang es den Rhinos in dieser Saison, den HSC zu schlagen - und das sowohl im Hin- als auch im Rückspiel. „Niederlagen gegen den HSC schmerzen immer“, erzählt Huhn, für den es auch das „Traumfinale“ ist.

Christian Huhn hofft, dass nach dem Sieg gegen Kalbe/Milde der Druck der Vorwochen verschwunden ist und das Team gegen den HSC befreit aufspielen kann: „Wir hatten ja gesagt, dass wir aufsteigen wollen. Es wäre enttäuschend gewesen, wenn wir dann nicht einmal das Playoff-Finale erreicht hätten.“ So machten sich am Sonnabend im zweiten Spielabschnitt Sorgenfalten bei Fans und Verantwortlichen der Rhinos breit, als Kalbe zwischenzeitlich mit 35:30 führte. „Mit einem 9:0-Lauf hatten unsere Jungs aber die passende Antwort parat“, sagt Huhn.

Zur Halbzeit lag der USV mit 39:30 vorn und übernahm nach dem Seitenwechsel dann auch zunehmend die Spielkontrolle. Beste Werfer bei waren Robert Dölle (21 Punkte) und Jörg Soyk (13). Zwei Spieler, die vor ihrer Zeit beim USV auch schon mal dem HSC angehörten. Das Playoff-Finale wird also ein besonderes Wiedersehen für sie werden.

Das Finale wird im Modus „Best-of-three“ gespielt. Die Partien finden am 13., 20. und eventuell 27. April statt. Das erste Match wird am Weinbergweg beim USV ausgetragen.