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Basketball Basketball: Bamberger und Oldenburger stehen kurz vorm Einzug ins Playoffs-Finale

Von Michael Brehme und Egon Hirte 30.05.2013, 14:42
Der Bamberger Casey Jacobsen (rechts) versucht den Münchner Brandon Thomas zu blocken.
Der Bamberger Casey Jacobsen (rechts) versucht den Münchner Brandon Thomas zu blocken. dpa Lizenz

bamberg/oldenburg/dpa - Die Brose Baskets Bamberg sind ihrem sechsten Meistertitel ein großes Stück nähergekommen. Im dritten Play-Off-Halbfinale schlugen die fränkischen Bundesliga-Basketballer am Donnerstag den FC Bayern München mit 98:79 (52:52) und schafften in der Best-Of-Five-Serie die wichtige 2:1-Führung. Nun hat das Team von Trainer Chris Fleming am Sonntag (18.30 Uhr) im vierten Duell in München seinen ersten Matchball auf dem Weg in die Endspiele.

In einer engen Partie fiel die Entscheidung erst am Ende zugunsten der Gastgeber, die im Schlussviertel offensiv mehr Durchschlagskraft entwickelten. Beste Werfer bei den Brose Baskets waren Casey Jacobsen (24 Punkte) und Anton Gavel (21). „Lange war es ein Hin und Her, am Schluss waren wir dann effektiver“, meinte Coach Fleming erfreut. Im Finale wähnt er sich aber noch nicht: „Spiel vier wird ein Kampf, das wird die schwierigste Auswärtsaufgabe in dieser Saison für uns.“

Die Bayern strauchelten nach einer lange vielversprechenden Vorstellung ausgerechnet in den letzten zehn Minuten, als ihnen kaum noch ein Korb gelang. Lawrence Roberts (16 Zähler) traf am häufigsten, enttäuscht aber waren alle. „Bamberg hat gnadenlos die Dreier getroffen und sehr viel Selbstvertrauen getankt. Jetzt müssen wir unser Heimspiel gewinnen“, erkannte Münchens Robin Benzing.

Schon zur Halbzeit hatten die beiden Liga-Dominatoren insgesamt 104 Punkte erzielt. Nach zwei spektakulären ersten Vierteln stand es 52:52, beide Teams agierten lange auf Augenhöhe. Als die Bayern Anfang des zweiten Abschnitts mal bis auf acht Zähler davongezogen waren, schlugen die Bamberger Offensivkünstler um den US-Amerikaner Sharrod Ford prompt zurück: Binnen dreieinhalb Minuten war der Rückstand wettgemacht - und das Spiel offener denn je.

Selbst, dass bei den Bayern kurzfristig Stammkraft Steffen Hamann verletzt ausgefallen war, tat dem wie üblich variantenreichen Angriffsspiel in den ersten 30 Minuten keinen Abbruch. „Beide Mannschaften investieren ziemlich viel Kraft in der Verteidigung, aber beide finden trotzdem Wege für Punkte“, sagte Bayern-Sportchef Marko Pesic zur Pause. Im dritten Viertel waren die Bamberger knapp vorn, konnten den Vorsprung aber zunächst ebenfalls nicht halten.

Nach Spiel Nummer zwei, der 83:93-Heimniederlage am Sonntag, hatte Pesic wie sein Vater - Trainer Svetislav - noch für heftig Zoff gesorgt. Beide schimpften in Richtung Referee Moritz Reiter - diesmal blieb der Sportdirektor braver. Einen „ausgezeichneten Job“ schrieb er dem Schiedsrichter-Trio zu - und erkannte in Anspielung auf den Sonntag: „Emotionen sind manchmal ein sehr schlechter Ratgeber.“

Inhaltlich wollte er allerdings nicht von seinen Standpunkten abrücken. Pesic hatte Reiter unter anderem die Qualität auf höchstem Niveau abgesprochen. „Dass dieser Schiedsrichter noch einmal in den Playoffs pfeift, ist für uns völlig unverständlich“, hatte er gesagt.

Im Kampf um den zweiten Finalplatz haben die EWE Baskets Oldenburg zurzeit die besten Aussichten. Und das vor allem dank Julius Jenkins. Der Routinier macht derzeit den Unterschied gegen ratiopharm Ulm in der Playoff-Halbfinalserie. Zum Einzug ins Finale brauchen die Norddeutschen nach dem vorentscheidenden 65:59-Sieg am Mittwochabend ebenfalls nur noch einen Sieg. „Wir haben uns den ersten Matchball erkämpft und wollen bereits am kommenden Samstag den Finaleinzug perfekt machen“, sagte Oldenburgs Coach Sebastian Machowski.

US-Oldie Jenkins war mit 17 Punkten erfolgreichster Werfer der Baskets, ist aber darüber hinaus auch mit seiner Erfahrung Gold wert fürs Team. „Er ist mit seiner Aggressivität sehr wichtig für das Team“, lobte Machowski. Am Samstag (17.30 Uhr) bleibt Ulm in eigener Halle noch eine Ausgleichschance - andernfalls geht's in den Urlaub.

„Man muss Julius Jenkins hervorheben. Er ist ein herausragender Spieler. Er zeigt im Moment, warum er mehrmals zum besten Spieler in der Liga ausgezeichnet wurde“, schwärmte selbst Ulms Trainer Thorsten Leibenath.
„Man muss Julius Jenkins hervorheben. Er ist ein herausragender Spieler. Er zeigt im Moment, warum er mehrmals zum besten Spieler in der Liga ausgezeichnet wurde“, schwärmte selbst Ulms Trainer Thorsten Leibenath.
DPA/Archiv Lizenz