Kommentar zum Wimbledon-Sieg Angelique Kerber: Wimbledon xxx

Manchmal ist das so mit den allergrößten Erfolgen: Sie liegen einfach da und eigentlich müsste man nur danach greifen. Auf dem Centre Court von Wimbledon war für Angelique Kerber ein solcher Moment gekommen.
Ihre Gegnerin Serena Williams war durch Schwangerschaft und eine problematische Geburt eine Zeitlang aus der Hochleistungsbahn geworfen worden und aktuell noch nicht ganz wieder zurück auf ihrem obersten Top-Niveau. Somit also für Kerber eine lösbare Aufgabe, wenn es ihr denn gelänge, die Herrschaft über ihr eigenes Spiel zu behalten.
Kerber ließ sich nicht beirren
Und in dieser Lage tat Kerber,was man eigentlich zu selten von ihr sieht: Sie wechselte aus dem gewohnten Ich-will-nicht-verlieren-Modus in einen Ich-werde-gewinnen-Stil mit offensiven Attacken, riskanten Schlägen und einer tiefenentspannten Ruhe bei und zwischen den Ballwechseln.
Diese Ruhe war das klare Zeichen an Serena Williams, dass Kerber hier nicht vor Nervosität und Siegesfurcht zittrig werden würde. Sondern dass Williams dieses Spiel, diesen Sieg Kerber würde entreißen müssen – und dazu, das wusste Williams spätestens nach dem verlorenen und von Kerber souverän gespielten ersten Satz, würde sie an diesem Tag, an diesem Ort und gegen diese Gegnerin nicht in der Lage sein.
Angelique Kerber ist jetzt 30 Jahre alt, sie hat die Grand Slams von Melbourne, New York und Wimbledon gewonnen – es gibt keinen Grund zu glauben, dass nicht weitere Triumphe folgen.
Herzlichen Glückwunsch.