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Adria-Tour Adria-Tour: Schuldzuweisungen nach Corona-Fiasko des Tennis-Stars Djokovic

24.06.2020, 15:00
Novak Djokovic steht nach dem Corona-Fiasko seiner Adria-Tour unter Druck.
Novak Djokovic steht nach dem Corona-Fiasko seiner Adria-Tour unter Druck. AP

Nach dem Corona-Fiasko während der Adria-Tour des serbischen Tennisstars Novak Djokovic stehen die Öffentlichkeiten Serbiens und Kroatiens im Bann einer hitzigen Debatte über die Verantwortung. Inzwischen wurden Djokovic, seine Frau Jelena, der Bulgare Grigor Dimitrow, der Kroate Borna Coric und der Serbe Viktor Troicki positiv auf das Coronavirus getestet.

Djokovic hatte die inzwischen abgebrochene Adria-Tour organisiert und bei Wettkämpfen in Belgrad und im kroatischen Zadar die coronabedingten Hygieneregeln missachtet. Die Belgrader Presse nahm jedoch am Mittwoch den Weltranglisten-Ersten in Schutz und ging zum Gegenangriff auf seine Kritiker über. Djokovic gilt in seiner Heimat als nationales Idol.

Die Zeitung „Kurir“ attackierte den Bulgaren Dimitrow, der als erster Turnierteilnehmer positiv getestet worden war. „Er hat riesigen Schaden über unsere Familie gebracht“, zitierte sie Djokovics Vater Srdjan. Das Boulevardblatt „Informer“ titelte trotzig: „Ruhe, ihr Hassprediger! Ihr könnt Novak bespucken, aber nicht brechen!“

In Kroatien wiederum brachte das Corona-Fiasko den konservativen Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic in Bedrängnis. Der konservative Politiker hatte beim Wettkampf in Zadar im dicht gedrängten Publikum gesessen und am Rande mit Djokovic gesprochen.

Bilder zeigen, wie er die Hand auf das Trikot des serbischen Weltstars legt. Mehr Kontakt habe es nicht gegeben, beteuerte Plenkovic. Ein anschließender Covid-19-Test sei negativ gewesen. Die Opposition verlangt dennoch, dass er sich in Heimquarantäne begibt.

Plenkovic lehnt das ab. Am 5. Juli sind Parlamentswahlen, der Regierungschef muss um einen neuerlichen Regierungsauftrag bangen. Die oppositionellen Sozialdemokraten liegen Kopf an Kopf mit seiner Partei HDZ. Ihnen wäre ein coronabedingtes Wahlkampf-Aus für den Regierungschef nur recht. (dpa)