98:90 gegen Bremerhaven 98:90 gegen Bremerhaven: Lamont Jones führt den MBC zum wichtigen Sieg
Weißenfels - Als sich Lamont Jones und Jordan Hulls nach Spielschluss auf die Schultern klopften, hatten für ein paar Sekunden beide ein Grinsen im Gesicht. „Großartiges Spiel“, sagte Jones, der Aufbauspieler des Mitteldeutschen BC, zu seinem Gegenüber aus Bremerhaven. Der nickte: „Von dir auch.“
Dann verschwand der fröhliche Gesichtsausdruck bei Hulls wieder, während Jones weiter strahlte. Der MBC hatte sich am Sonntagnachmittag einen 98:90-Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt gesichert – und ihm waren die meisten Punkte geglückt. 27 Zähler erzielte der 27 Jahre alte Aufbauspieler. Nur einem Mann gelangen mehr: Bremerhavens US-Profi Hulls kam auf 31 Punkte.
MBC und Bremerhaven liefern sich ein Offensivspektakel
Die Ausbeuten der Topscorer standen beispielhaft für ein Offensiv-Spektakel. „Er hat verrückte Würfe getroffen, ich habe verrückte Würfe getroffen“, meinte Jones zum Privat-Duell mit Hulls. „Am Ende haben wir uns als Team mehr vertraut, haben mehr miteinander geredet und sind zusammengeblieben. Das war entscheidend für unseren Erfolg.“
Bereits im ersten Viertel deutete sich an, welch verrückte Punkteschlacht den 2 300 Zuschauern in der Stadthalle bevorstehen sollte. Die Gäste aus dem Norden erzielten 29 Zähler. Weißenfels gelangen 23 Punkte. Der Schlusspunkt hinter einer rasanten ersten Halbzeit stand symbolisch für den Charakter des Abstiegsduells: Der MBC beförderte den Ball mit drei Pässen zu Kruize Pinkins, der völlig frei an der Dreipunktelinie zum Wurf kam – und zur 52:50-Führung traf.
Vorne stark, ader defensiv zu sorglos
Die Aktion zeigte die große Schwäche beider Teams: die Defensivarbeit. Aber auch die große Stärke offenbarte sich: die Offensivarbeit. Malte Schwarz, der verletzte Kapitän des MBC, warnte zur Halbzeit: „50 Punkte sind viel zu viel, die dürfen wir hier zu Hause nicht zulassen. Wir müssen Bremerhaven in der zweiten Hälfte defensiv limitieren.“
Trotzdem rannte der MBC den Gästen im dritten Viertel jedoch offensiv weiter davon. Das Team von Cheftrainer Igor Jovovic führte vor dem letzten Spielabschnitt mit vier Zählern: 77:73. Intensität in der Verteidigung? Fehlanzeige. Zittrige Hände im Angriff? Ebenfalls nicht zu sehen. Was bemerkenswert war, schließlich handelte es sich um ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf.
Der MBC hat jetzt einen Vorsprung auf die Abstiegszone
Durch den Erfolg beträgt der Vorsprung des MBC auf den ersten Abstiegsplatz, den die Oettinger Rockets aus Erfurt belegen, drei Siege. Bremerhaven hat zwei Erfolge Rückstand zum MBC. „Im Moment fühlen wir uns gut, aber wir müssen weiter daran arbeiten, den Klassenerhalt zu schaffen“, sagte Jones.
Der Auftritt gegen Bremerhaven machte – abgesehen von der Verteidigungsleistung – großen Mut. Denn neben Jones überzeugten weitere Spieler: Center Djordje Pantelic, der zweistellige Werte bei den Punkten und Rebounds (jeweils zehn) verzeichnete. Oder die ebenfalls fleißig punktenden Andrew Warren (19 Zähler), Pinkins (17) und Djordje Drenovac (16). Und allen voran Marcus Hatten, der stolze elf Vorlagen verteilte und die Mannschaft in der entscheidenden Phase zusammenhielt.
Also musste Jordan Hulls nach Spielschluss vor den Kameras von Telekomsport mit ernster Miene konstatieren: „Es war ein gutes Duell, aber leider mit dem besseren Ende für den MBC.“
Mitteldeutscher BC - Eisbären Bremerhaven 98:90 (52:50)
Beste Werfer: Jones (27), Warren (19), Pinkins (17), Drenovac (16), Pantelic (10) für den Mitteldeutschen BC
Hulls (31), Berhanemeskel (17), Groselle (15) für Bremerhaven
Zuschauer: 2300
(mz)