Tobias Schwede 1. FC Magdeburg: Tobias Schwede überzeugt beim FCM

Magdeburg - Drei kleine Schrauben bleiben in seiner rechten Hand. Vielleicht sogar für immer? „Nein, aber in den nächsten Jahren auf jeden Fall“, erklärt Tobias Schwede. „Solange, bis ich Schmerzen habe und sie mich stören.“ Dann müssten sie entfernt werden, der Fußballprofi des 1. FC Magdeburg würde sie aber wohl als Andenken behalten. Als stolze Erinnerung nach dem Motto: Seht her, ich habe es trotz meiner Verletzung geschafft! Geschafft, sich beim Drittligisten durchzusetzen.
Nun ist Tobias Schwede von solch einem allgemeingültigen Satz noch weit entfernt. Zwei Partien hat der 22-Jährige erst für den FCM absolviert. Und doch lässt sich für den Moment festhalten: Der Offensivmann hat einen guten Weg eingeschlagen - was gerade aufgrund seiner Verletzung während der Vorbereitung überrascht.
Härtel: "Er kann ein richtig guter Fußballer werden"
Fünf Wochen musste der Zugang vom SV Werder Bremen II zuschauen. Ein Bruch des dritten Mittelhandknochens setzte ihn außer Gefecht. Schwede musste sogar operiert werden, weil „der Mittelfinger sich sonst verkürzt hätte“, wie er erzählt. Anstatt sich mit den neuen Kollegen einzuspielen, ackerte Tobias Schwede am Rand.
Beim 3:0 vor einer Woche gegen Paderborn gab der 1,81 Meter große Linksfuß sein Debüt - und überzeugte. Auch bei der 2:3-Pleite in Osnabrück war Schwede einer der besten. „Der Junge hat ein ordentliches Tempo, einen guten linken Fuß“, lobt Trainer Jens Härtel. „Wenn er im Kopf klar bleibt, kann er ein richtig guter Fußballer werden, der seinen Weg geht.“
Schwede: "Das war kein schwerer Abschied"
Der gebürtige Bremer bestreitet seine erste Profi-Saison außerhalb seiner Heimatstadt. Seit 2005 war Schwede beim SV Werder am Ball. In der vergangenen Saison absolvierte er für die zweite Mannschaft in Liga drei keine einzige Partie, kämpfte sich nach einem Kreuzbandriss in der Bremenliga wieder heran - und entschloss sich früh für einen Wechsel. „Das war kein schwerer Abschied“, sagt er. „Ich freue mich eher über die neue Herausforderung FCM, als dass ich Werder große Tränen nachweine.“
Weil ihn die Atmosphäre in Magdeburg beeindruckt. Der beschauliche Bremer Platz elf neben dem Weser-Stadion ist zwar Kult, hat aber doch Dorfcharakter. Dort kickt der Nachwuchs, die zweite Mannschaft. Tobias Schwede meint: „Beim FCM ist das etwas ganz anderes, einfach phänomenal.“
Am Sonntag in Runde eins des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt darf er sich erneut auf eine beeindruckende Kulisse freuen. Und sollte der FCM die Sensation packen, wäre das noch so eine Erinnerung, die für immer bleibt.