Trainerfrage: 1. FC Magdeburg: Jens Härtel zögert mit Vertragsverlängerung beim FCM

Magdeburg - Über die Feiertage gönnte sich Mario Kallnik etwas Ruhe. Ein paar Tage abschalten, bei der Familie in der Lausitz den Akku aufladen, die überragende Hinrunde mit Platz zwei noch einmal Revue passieren lassen. Doch bereits am Mittwoch saß der Vollblut-Manager wieder in seinem Büro und bastelte an der Zukunft des 1. FC Magdeburg. Die wichtigste Frage: Bleibt Erfolgstrainer Jens Härtel beim FCM? Sein Vertrag läuft am Saisonende aus.

„Wir befinden uns bereits seit zwei Monaten in Gesprächen und haben gemeinsam einen klaren Fahrplan umrissen“, erklärt Kallnik. Seine unmissverständliche Botschaft: „Wir wollen mit Jens Härtel weiterarbeiten und würden uns sehr freuen, wenn das funktioniert.“

Nun ist ein Trainingslager gemeinhin eine gute Möglichkeit, um Personalgespräche – ob mit Spielern oder Verantwortlichen - zu führen. Wenn der FCM am 8. Januar in sein einwöchiges Spanien-Camp aufbricht, liegt die Trainerfrage allerdings nicht im Gepäck. Härtel hat sich Zeit erbeten.
Der 47 Jahre alte Fußballlehrer wolle „erst einmal gut die Vorbereitung durchstehen und dann gut in die ersten Spiele reinkommen“, erzählt Kallnik. Der Manager sagt: „Das ist ein Zeitrahmen, mit dem wir leben können.“

Fakt ist aber auch: Von der Trainerfrage hängt einiges ab. Stolze 16 Verträge laufen am Saisonende aus. So mancher Profi wird seine Zukunft davon abhängig machen, wer an der Seitenlinie steht. „Wir haben erste Gespräche auch mit Spielern geführt“, sagt Mario Kallnik, „aber wir und die Jungs wollen erstmal sehen, wohin die Reise geht.“

Verständlich. Denn sollte sich der FCM tatsächlich auf Aufstiegskurs halten, würde sich das maßgeblich auf die Kaderplanung auswirken. Und zweigleisig zu planen, für Liga drei und Liga zwei, ist fast unmöglich. Abwarten also.

Mit dem Franzosen Charles-Elie Laprevotte hat der FCM bereits einen Winterzugang verpflichtet. Der 24 Jahre alte Mittelfeldmann hat einen Vertrag bis 2018 unterschrieben und soll nicht das einzige neue Gesicht bleiben: „Wir haben immer gesagt, dass wir noch ein, zwei neue Leute dazu holen wollen“, sagt Mario Kallnik.

Die Situation ist komfortabel für den 1. FC Magdeburg. Der Klub kann sich gezielt verstärken, um in der Rückrunde möglichst schnell die angestrebten 45 Punkte zu erreichen - und dann von mehr zu träumen. Dass die aktuellen Kicker als Gemeinschaft funktionieren, haben sie bereits bewiesen. 

„Es geht nicht darum, zu drücken, sondern realistisch zu bleiben“, meint der Manager. „Nach der tollen Hinrunde ist die Motivation bei allen groß. Wir wollen uns jetzt fokussiert vorbereiten und dann gut in die zweite Saisonhälfte starten.“ Und sollte das gelingen, „wissen wir alle, dass in der dritten Liga alles möglich ist“.