Zoologischer Garten Berlin Zoologischer Garten Berlin: Eisbär Knut starb wohl an Hirnerkrankung
Berlin/dpa. - Der Berliner Eisbär Knut hat an einer schwerenHirnerkrankung gelitten. Ob diese auch zu seinem plötzlichen Todgeführt hat, muss noch weiter untersucht werden. ErsteSektionsergebnisse des Leibniz-Instituts zeigten «deutlicheVeränderungen des Gehirns», die auch als Todesursache werden könnten,teilte der Zoologische Garten am Dienstag mit. Der Eisbär war imAlter von vier Jahren am vergangenen Samstag überraschend gestorben.Der Zoo sieht sich nach den ersten Untersuchungen bestätigt, bei derHaltung von Knut keine Fehler gemacht zu haben. Später soll Knutausgestopft ins Berliner Naturkundemuseum kommen.
Weitere Untersuchungen - bakterielle und am Gewebe - dürften nochmehrere Tage in Anspruch nehmen, hieß es. Mit einem endgültigenErgebnis sei frühestens Ende der Woche zu rechnen, sagteZoosprecherin Claudia Bienek. Bislang seien andere Organveränderungenvon den Pathologen nicht festgestellt worden. Bei der Sektion istauch ein Präparator des Naturkundemuseums dabei.
Videos und Fotos zeigten, wie Knut am Samstagnachmittag sich aufeinem Felsen im Kreis drehte, dann ins Taumeln geriet und seitwärtsin den Wassergraben in seinem Gehege kippte. Dort bewegte er sichnoch kurz mit dem Kopf unter Wasser, dann stiegen Luftblasen auf, unddas große Tier trieb bewegungslos an der Wasseroberfläche.
Bären-Kurator Heiner Klös sagte angesichts der ersten Ergebnissedes Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung: «Für michbestätigt das Ergebnis, dass wir alles richtig gemacht haben.»Weitere Spekulationen über die genaue Todesursache lehnte er ab: «Wirwarten auf Fakten, harte Fakten und wenn die da sind, dann können wiretwas dazu zu sagen», sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Bereits am Montag hatte Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz in einemdpa-Gespräch klar gestellt, dass Knut «nicht in einer Stresssituationgestorben ist». Die Gruppenhaltung mit drei Weibchen sei damit nichtin Verbindung zu bringen. Der Tod Knuts hatte eine Debatte um diekünftige Haltung von Eisbären ausgelöst. Tierschutzorganisationenkritisierten den Zoo unter anderem dafür, dass Knut mit den dreiBärendamen gehalten wurde.
An Knut soll künftig ein kleines Denkmal erinnern. Eineentsprechende Initiative ergriff der Verein der Freunde des Zoos.Zusammen mit der Leitung des Zoos wolle man eine Skulptur entwerfenund einen Standort finden. Blaszkiewitz hatte am Montag gesagt, erdenke an eine Skulptur am Eisbärgehege, die Knut als Tierbaby zeige.Bezahlt werden soll das Denkmal mit Spenden, zu denen der Verein derZoofreunde aufrief. Mit dem Eisbären-Denkmal werde im Zoo eineTradition fortgeführt, die bereits bei anderen Publikumslieblingenwie dem Gorilla Bobby und dem Flusspferd Knautschke begonnen habe.
Neben einem virtuellen Knut-Gedenkbuch im Internet liegt jetztauch ein tatsächliches am Eingang Löwentor des Zoos. Auch dort hättensich bereits schon zahlreiche Besucher und Knut-Fans eingetragen.Zeitweise bildeten sich davor Warteschlangen, berichteteZoosprecherin Bienek.