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Attentat Zahlreiche Termine für Prozess gegen Magdeburger Todesfahrer

In einem für den Prozess errichteten Gebäude soll in den nächsten Monaten verhandelt werden, teils mehrfach in der Woche. Für Sachsen-Anhalt ist der Fall einer der größten seit vielen Jahren.

Von dpa 24.10.2025, 11:59
Die über 40 Termine finden in einem speziellen Gerichtsgebäude statt. (Archivbild)
Die über 40 Termine finden in einem speziellen Gerichtsgebäude statt. (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Magdeburg - Der Prozess gegen den Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt wird voraussichtlich mehrere Monate dauern. Ab dem 10. November wurden bis Mitte März mehr 40 Verhandlungstage angesetzt, wie das Landgericht Magdeburg mitteilte. 

Vergangenes Jahr am 20. Dezember war Taleb al-Abdulmohsen mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Er soll sechs Menschen getötet und mehr als 300 zum Teil schwer verletzt haben. Ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren kamen ums Leben. 

Der Fall soll öffentlich vor der Ersten großen Strafkammer des Schwurgerichts verhandelt werden. Damit die derzeit über 100 Nebenkläger Platz finden, wurde für den Prozess ein eigenes Gebäude gebaut. Nach Angaben des sachsen-anhaltischen Justizministeriums ist es eines der größten Strafverfahren in der Nachkriegsgeschichte. 

Großer Andrang 

Bevor die öffentliche Verhandlung beginnt, soll es den Angaben des Gerichts nach ein Treffen geben. Der Vorsitzende Richter wolle sich mit den Verteidigern, der Staatsanwaltschaft und den Nebenklägeranwälten zum „äußeren Ablauf“ der Hauptverhandlung abstimmen. Der Angeklagte und die Nebenkläger nehmen daran nicht teil, hieß es. Ein solcher nicht öffentlicher Termin sei für umfangreiche Strafverfahren wie das gegen al-Abdulmohsen gesetzlich vorgesehen. 

Das Gericht rechnet an den ersten Prozesstagen mit großem Andrang. Im Laufe des Prozesses können weitere Verhandlungstage hinzukommen. 

Die Dimensionen des zusätzlichen Gerichtsgebäudes sind enorm: Allein der Verhandlungssaal ist 65 Meter lang und 30 Meter breit, er bietet etwa 450 Nebenklägern und ihren Rechtsbeiständen Platz. Rund 200 Besucher und Medienvertreter können den Prozess verfolgen.