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Mahnende Worte Woidke fordert humanitäre Verantwortung von Hamas und Israel

Aus Deutschland wird Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen laut. Brandenburgs Regierungschef Woidke, Vize-Vorsitzender der Jerusalem Foundation, sieht beide Seiten am Zug.

Von dpa 31.05.2025, 06:00
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) appelliert an die Hamas und an Israel, die Zivilbevölkerung in Gaza zu schützen. (Archivbild)
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) appelliert an die Hamas und an Israel, die Zivilbevölkerung in Gaza zu schützen. (Archivbild) Michael Bahlo/dpa

Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sowohl Israel als auch die islamistische Hamas zur Verantwortung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgerufen. „Der Krieg im Gaza-Streifen muss schnell beendet werden und die Hamas muss endlich die israelischen Geiseln freilassen“, sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. „So lange dieser Krieg aber weiter andauert, tragen sowohl die Terrororganisation Hamas als auch Israel Verantwortung für die Zivilbevölkerung.“

Der SPD-Politiker appellierte an Israel und die Hamas gleichermaßen: „Beide Seiten müssen dieser humanitären Verantwortung gerecht werden“, sagte Woidke. „Die täglichen Bilder vom Leid der Menschen in Gaza schaden dem Ansehen Israels in der Welt.“ Derzeit gibt es Kritik aus Deutschland am Vorgehen Israels im Gazastreifen, unter anderem wegen einer monatelangen Blockade von Hilfsgütern durch Israel, die zuletzt etwas gelockert wurde.

Woidke steht eng an Israels Seite

Im Jahr 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer islamistischer Gruppen bei einem Überfall in Israel rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 54.000 Palästinenser wurden danach nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza getötet. Die unabhängig kaum zu überprüfende Zahl fasst Kämpfer und Zivilisten zusammen.

Der Brandenburger Regierungschef ist stellvertretender Vorsitzender der Jerusalem Foundation, die die Zukunftsperspektiven für die Stadt verbessern will. Woidke steht eng an der Seite Israels. Bei einer Festveranstaltung anlässlich von 60 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland forderte er kürzlich, die Erinnerung an den Holocaust stets wachzuhalten, weil Deutschland eine besondere Verpflichtung habe. Rund sechs Millionen Juden waren durch das nationalsozialistische Deutschland ermordet worden.