Wohnungsbrand Wohnungsbrand: Brandanschlag von Jülich aufgeklärt

Jülich/dpa. - Knapp zwei Wochen nach der Brandstiftung von Jülich mit sechs Toten ist ein 32-jähriger Feuerwehrmann als mutmaßlicher Täter festgenommen worden. Das teilte die Aachener Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Sie stellte Haftantrag wegen Mordes in sechs Fällen in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung. Der Mann habe nach eigenen Angaben aus Unzufriedenheit gehandelt und sich bei den Löscharbeiten hervortun wollen. Der Fall sei damit aufgeklärt. Der mutmaßliche Täter soll daneben noch weitere Brandstiftungen verübt haben.
Ein Feuerwehrkollege habe den entscheidenden Hinweis auf den mutmaßlichen Täter gegeben. Der arbeitslose Mann sei seit etwa zwei Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Jülich. Bei ersten Vernehmungen am Mittwoch habe sich der Verdächtige in Widersprüche verstrickt. Bei einer weiteren Vernehmung am Abend habe er den Brand gestanden. «Er war unzufrieden mit sich selbst», sagte der Leiter der Mordkommission, Klaus Thevis. Bei den Löscharbeiten habe er auch zeigen wollen, wie gerne er bei der Feuerwehr sei.
Der Verdächtige soll zuvor weitere Brände gelegt haben. In einem Fall seien sechs Menschen verletzt worden. Eine weitere Brandstiftung habe er in dem Wohnhaus verübt, in dem er selbst lebe. Als Feuerwehrmann habe er sich der Gefährlichkeit seines Tuns bewusst sein müssen, begründete der leitende Staatsanwalt Ralf Bücker den Mordvorwurf.
Bei dem Kellerbrand am 6. November waren eine 82-Jahre alte Frau und eine fünfköpfige albanische Familie getötet worden. Das Feuer hatte zur tödlichen Rauchentwicklung im Treppenhaus des dreigeschossigen Gebäudes geführt. Die Familie hatte versucht, über den völlig verqualmten Flur zu entkommen. Die 82-Jährige war leblos vor der geöffneten Tür gefunden worden.
