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Soziales Wohlfahrtsverbände fordern mehr Geld vom Senat

Von dpa 08.11.2023, 14:04
Ein Schild hängt an einer Regionalstelle der Caritas.
Ein Schild hängt an einer Regionalstelle der Caritas. Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Berlin - Aus den Reihen der Berliner Wohlfahrtsverbände kommt deutliche Kritik an der schwarz-roten Regierungskoalition. AWO, Caritas, Diakonie, Paritätischer Berlin, Jüdische Gemeinde und der DGB fordern mit Blick auf die Endphase der Haushaltsberatungen im Berliner Abgeordnetenhaus mehr finanzielle Unterstützung. „Wenn der Senat die Freien Träger nicht besser finanziert, können zahlreiche Angebote nicht aufrecht erhalten werden“, teilten sie am Mittwoch mit. „Mit dramatischen Folgen für das Land Berlin.“

Diakonie-Vorständin Andrea U. Asch, wies darauf hin, dass nach einer aktuellen Umfrage bundesweit bereits 40 Prozent der sozialen Organisationen in freier Trägerschaft Angebote und Leistungen aus finanziellen Gründen einschränken oder ganz einstellen mussten.

„In dieser Situation denkt der Senat nicht daran, die immens gestiegenen Sach- und Personalkosten der Freien Träger auszugleichen.“ Wenn das Land jetzt nicht entschlossen gegensteuere, werde für viele Menschen in Berlin dringend notwendige Hilfe, Beratung und Unterstützung wegfallen, warnte Asch. Oliver Bürgel, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Landesverband Berlin, ergänzte: „Ohne eine verlässliche, dauerhafte und auskömmliche Finanzierung müssen soziale Leistungen eingeschränkt oder ganz eingestellt werden.“ Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband im Landesverband Berlin, begrüßte, dass es nicht zu den ursprünglich geplanten Kürzungen im sozialen Bereich des Haushaltsentwurfs 2024/2025 gekommen sei. „Aber das reicht nicht. Durch die immensen Kostensteigerungen klaffen in vielen sozialen Organisationen große Finanzierungslücken. Die müssen geschlossen werden.“

Die freien Wohlfahrtsverbände warnten, es fehle Geld für Verwaltung, Mieten, Material und Energie, wenn Schwarz-Rot nicht noch nachlege. „Wohnungen und Gewerberäume sind kaum oder nicht mehr zu bezahlen, qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können nur befristete Verträge angeboten werden, Azubistellen werden nicht finanziert.“