Wissenschaft Wissenschaft: Antarktis-Erwärmung verändert Pflanzen- und Tierwelt

Jena/dpa. - Teile der Antarktis haben sich nach Erkenntnis vonPolarforschern in den vergangenen 50 Jahren um zwei bis drei Graderwärmt. «Die Antarktische Halbinsel, also der Zipfel der Antarktis,der in Richtung Südamerika zeigt, ist am schlimmsten betroffen»,sagte Hans-Ulrich Peter, einer der Organisatoren der 22.Internationalen Polartagung in Jena, in einem Gespräch mit derDeutschen Presse-Agentur (dpa). Die höheren Temperaturen hätten diePflanzen- und Tierwelt am Südpol bereits sichtbar verändert. «Dieriesigen Schelfeisgletscher an der Antarktischen Halbinsel schwindenmehr und mehr», sagte der Polarexperte.
In Jena treffen sich bis zum 24. September mehr als 220 Polar-Experten aus 18 Ländern. Unter ihnen sind Geologen, Biologen,Archäologen und Geophysiker. Peter forscht seit 1983 in derAntarktis.
Derzeit beschäftigt sich der Jenaer Wissenschaftler in eineminternationalen Team mit der Frage, wie Forschung und Tourismus inder Antarktis so organisiert werden können, dass die empfindlicheTierwelt und die Vegetation weniger gestört werden. «Flugzeuge,Helikopter und Fahrzeuge der Forschungsstationen können einennegativen Einfluss auf die Natur haben», sagte er. DieWissenschaftler wollen Vorschläge für einen Managementplanunterbreiten, der zum Beispiel Flugkorridore festlegt.