Arbeitsmarkt Wirtschaftsverbände erwarten mehr Arbeitslosigkeit in Berlin
Die Arbeitslosigkeit in Berlin könnte nach Einschätzung der Wirtschaftskammern weiter steigen. Besonders im Gastgewerbe sind die Unternehmer pessimistisch.

Berlin - Die Arbeitslosigkeit in Berlin wird nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer in den kommenden Monaten weiter steigen. „Ich würde eher davon ausgehen, dass sich das fortsetzen wird, als dass da eine Aufhellung stattfinden wird“, sagte Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, in Berlin.
Im September lag die Arbeitslosenquote in Berlin bei 10,3 Prozent – und damit 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten blieb im Jahresvergleich nahezu gleich. Henrik Vagt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, geht davon aus, dass diese Zahl stagnieren oder wieder sinken wird.
Viele Gastronomen blicken pessimistisch in die Zukunft
Besonders groß ist der Druck den Verbänden zufolge im Gastgewerbe. In der aktuellen Konjunkturumfrage sagten 55 Prozent der befragten Unternehmen dieser Branche, dass sie mit sinkender Beschäftigung rechnen. Mit steigender Beschäftigung rechnet dagegen keines der befragten Unternehmen.
Vagt betonte, dass die Konsumlaune in Deutschland derzeit insgesamt schwach sei – im Gastgewerbe sei das stark zu spüren. „50 Prozent dieser Unternehmen beurteilen die aktuelle Lage als schlecht, nur vier Prozent berichten uns von einer positiven Lage“, sagte Vagt.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres kamen rund 5,9 Millionen Besucherinnen und Besucher in die Hauptstadt, wie das Amt für Statistik mitteilte. Das waren 1,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2024. Bei den Übernachtungszahlen war der Rückgang mit knapp drei Prozent noch deutlicher. Vagt erklärte, dass zudem die Berlinerinnen und Berliner selbst zurückhaltender etwa beim Restaurant-Besuch seien.