Winnenden Winnenden: Realschule hat nach Umbau Sicherheitssystem

Winnenden/dapd. - Ein modernes Alarmsystem und einautomatisches Schließsystem für die Klassenräume sollten die Schülerkünftig schützen, sagte der Sozialbürgermeister und stellvertretendeOberbürgermeister der Stadt, Norbert Seiler (parteilos), am Freitagbei einer Präsentation des Gebäudes.
Am 11. März 2009 hatte der ehemalige Schüler Tim K. in der Schulein Winnenden und bei seiner anschließenden Flucht in Wendlingen 15Menschen und dann sich selbst erschossen. In dem Schulgebäude hattenach dem Amoklauf zunächst kein Unterricht mehr stattgefunden. Dierund 600 Schüler waren zunächst in Containern untergebracht worden.Am 12. September sollen sie wieder in das Gebäude einziehen, sagteOberbürgermeister Hartmut Holzwarth (CDU).
Schule soll weiterhin offen sein
Bei dem Umbau des Gebäudes sei ein besonderes Sicherheitssystemeingebaut worden, erklärte Seiler. Mit einem Chip können Lehrerkünftig einen Alarm auslösen. Damit werde eine Durchsage aktiviert,die Schüler und Lehrer auffordere, sich in Sicherheit zu bringen.Außerdem werde automatisch die Polizei informiert, was sonst nur beiGebäuden wie Banken der Fall sei. Bei anderen Schulen müsse derSchulleiter die Polizei informieren.
Ein Schalter an den Türen der Klassenzimmer verschließe dieTüren, erklärte Seiler weiter. Die Türen könnten dann nur von innenoder von einem Lehrer mit seinem Chip geöffnet werden. An mehrerenZimmern wurden zudem die Türen versetzt, so dass niemand mehr denRaum betreten kann, ohne gesehen zu werden, sagte der zuständigeArchitekt. Tim K. hatte bei seinem Amoklauf die Schüler, die mit demRücken zur Tür saßen, überrascht.
Eine Personenkontrolle am Eingang werde es nicht geben, sagteSeiler. «Die Schule wird auch weiterhin offen sein», erläuterte er.Die Räume, in denen Tim K. um sich schoss, würden jedoch nicht mehrals Klassenräume genutzt, sagte Schulleiter Sven Kubick. In einemder Räume werde ein Gedenkort eingerichtet, der unter anderem vonEltern der Opfer gestaltet werden soll. Ein zweiter Raum werde fürArbeitsgemeinschaften der Schüler und der dritte als Schulbibliothekgenutzt. Damit müsse keiner der Schüler die Taträume betreten, wenner es nicht wolle.
Stimmung bei Lehrern und Schülern insgesamt positiv
Miterlebt hätten den Amoklauf nur die Klassen acht bis zehn. FürSchüler, die sehr stark betroffen seien und waren, habe es auch inden Ferien die Möglichkeit gegeben, die Schulpsychologen zukontaktieren, fügte Kubick hinzu.
Insgesamt werde der Wiedereinzug in das Gebäude positiv gesehen.«Die Schülerinnen und Schüler wie auch die Kolleginnen und Kollegenfreuen sich darauf, dass sie wieder ein Schulgebäude haben», sagteder Schulleiter. Offiziell übergeben wird das Gebäude am 15. Oktoberim Rahmen der 50-Jahr-Feier der Albertville-Realschule.
