Wilderei nimmt zu Wilderei nimmt zu : Überleben der Elefanten in Gefahr

Bangkok/dpa - Der massive Anstieg der Wilderei bedroht die Existenz von Elefanten in freier Wildbahn. Neben Wissenschaftlern und Tierschutzorganisationen schlagen jetzt auch die Vereinten Nationen Alarm. 2011 wurden doppelt so viele Elefanten wie vor zehn Jahren getötet und dreimal so viel illegales Elfenbein konfisziert, heißt es in dem Bericht, den das UN-Umweltprogramm (Unep) am Mittwoch bei der Cites-Artenschutzkonferenz in Bangkok vorstellte.
Der Report „Elefanten im Staub: Der afrikanische Elefant in der Krise“ entstand unter anderem zusammen mit Experten der Naturschutzunion IUCN und der Hilfsorganisation Traffic, die Schmuggel bekämpft. Die Umweltorganisation WCS schätzt die Zahl der wilden Elefanten in Afrika auf noch etwa eine halbe Million.
Unep-Direktor Achim Steiner rief die Unterzeichner des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) auf, die internationalen Verbrechersyndikate gemeinsam zu bekämpfen. Die Banden lassen in Afrika wildern und verkaufen ihre Ware in Asien. Dort sichern sich wohlvernetzte Leute aber nach wie vor mit Schmiergeld den Schutz höchster Regierungsstellen, wie die „New York Times“ gerade in einer Untersuchung dokumentierte. Wilderei „bedroht nicht nur die Tierarten, sondern auch die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen, die vom Tourismus leben“, sagte Steiner.
Die Zahl der großen Containerladungen mit mehr als 800 Kilogramm illegalem Elfenbein, die auf Verbrechersyndikate hinweisen, hat sich zwischen 2009 und 2011 verdoppelt, heißt es in dem Bericht. Die Drahtzieher würden selten gefasst. Die unregulierten Elfenbeinmärkte in afrikanischen Städten und die Tatsache, dass immer mehr Asiaten in Afrika leben, beflügelten den Schmuggel. Die UN prangern schwache Regierungsführung in manchen Ländern an. China sei der größte Absatzmarkt für illegales Elfenbein.