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Schrecksekunde bei Kontrolle Weyern: Polizei kontrolliert Syrer (22) und findet vermeintlichen Sprengstoffgürtel - doch es ist etwas völlig anderes

17.07.2018, 19:31
Dieser vermeintliche Sprengstoffgürtel stellte sich als Schummel-Apparatur heraus.
Dieser vermeintliche Sprengstoffgürtel stellte sich als Schummel-Apparatur heraus. Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Weyarn - Als Schleierfahnder der Grenzpolizeistation Kreuth (Bayern) am vergangenen Wochenende auf der Autobahn A8 einen Mercedes kontrollierten, waren sie sicher einen Sprengstoffgürtel im Rucksack eines 22-Jährigen gefunden zu haben. 

Der Fund habe ihnen das „Blut in den Adern gefrieren gelassen“, sagte ein Polizeisprecher.

Ein Sprengstoffgürtel, der keiner war

Nach einer genaueren Überprüfung konnte laut des Polizeisprechers aber Entwarnung gegeben werden. Es habe sich nur um „eine harmlose Konstruktion von elektronischen Komponenten, die mit schwarzem Klebeband an eine Gürtelbinde befestigt waren“ gehandelt.

Mit der Apparatur, so stellte sich bei der Befragung des Fahrers heraus, kann man bei theoretischen Führerscheinprüfungen betrügen.

Und so funktioniert es: Der Prüfling bringt die Gürtelbinde versteckt unter seiner Kleidung an und befestigt eine vernetzte Knopflochkamera an der Jacke. 

Die Kamera überträgt die Fragen, die auf dem Prüfungsmonitor erscheinen, einem Mittäter. Dieser wiederum kann die Antworten mithilfe eines Führerschein-Prüfungsprogramms ermitteln und dem Prüfling per „Knopf im Ohr“ durchgeben.

Polizei leitete Ermittlungen wegen Betrugsverdachts ein

Ob der 22-Jährige, der als Schreiner arbeitet, die Konstruktion selbst genutzt hatte, wollte er nicht verraten. Er habe das Equipment von einem Unbekannten geschenkt bekommen.

Gegen den Mann wurden Ermittlungen wegen Betrugsverdachts eingeleitet. (mah)