Wetter: Wetter: Tornados auf dem Radar

OFFENBACH/DAPD. - "Tornadoskönnen in Deutschland überall passieren",sagte der Tornadobeauftragte des DWD, AndreasFriedrich. Radarmessstationen können lautFriedrich jedoch nur einen Beitrag zur besserenVorhersage der mächtigen Wirbelstürme leisten.Am wichtigsten sei die Beobachtung durch Augenzeugen.

Bislang sind den Meteorologen zufolge grundsätzlichkeine exakten Warnungen über Tornados möglich.Ihre Vorhersage ist schwierig, weil die Stürmelaut DWD "sehr kleinräumig" sind und oft nureine Lebensdauer von wenigen Minuten haben.Während in den USA jedes Jahr mehr als 1500Tornadosregistriert werden, zählen die Wetterexpertenin Deutschland etwa 20 bis 60 pro Jahr. DieDunkelziffer sei aber groß, sagte Friedrich."Wir hätten gerne wie in den USA Zehntausendevon Sturmjägern, die uns ihre Beobachtungenmelden", sagte er. Tornados sind Wirbelstürme,die zumeist bei sommerlichen Gewittern auftreten. Sie werdenanhand der Schäden eingeordnet, die sie hinterlassen.Typische Tornado-Schäden entstehen dadurch,dass Trümmerteile im Zentrum des Sturmes umhergewirbeltwerden und beim Weiterziehen des Sturms fürneue Schäden in alle Richtungen sorgen. EinHaus wird dann zum Beispiel nicht nur an derSeite der Windrichtung beschädigt, sondernauf allen Seiten.

Tornados unterschiedlicher Stärke haben inder Vergangenheit wiederholt auch Mitteldeutschlandheimgesucht. So richtete im Januar 2007 einTornado schwere Schäden an zahlreichen Gebäudenin Lutherstadt Wittenberg, darunter auch amSchloss und an der Schlosskirche, an. Im Maidieses Jahres hatte ein Tornado in Sachsenund im südlichen Brandenburg eine rund 80Kilometer lange Schneise der Verwüstung hinterlassen.