Wetter Wetter: Hurrikan wütet an Mexikos Küste

Mexiko-Stadt/dpa. - MitWindgeschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometern und als Hurrikander höchsten Kategorie 5 war «Dean» um 04.30 Uhr am Dienstagmorgenbei dem Fischerort Majahual an der Grenze zwischen Mexiko und Belize,auf die Küste getroffen. Schon am Vormittag stufte das US-Hurrikanzentrum in Miami «Dean» dann auf die Kategorie drei und zweiStunden später auf 2 herab. Im Ferienort Cancún trafen amDienstagnachmittag bereits wieder die ersten Touristen aus den USAein. Auch deutsche Reiseunternehmen gaben Entwarnung. Alle insgesamtetwa 1300 Touristen in Mexiko seien wohlauf.
Experten hatten gewarnt, dass der Sturm eine «Katastrophe»auslösen könnte. Präsident Felipe Calderon wollte deshalb seineTeilnahme am Nordamerika-Gipfel in Kanada vorzeitig abbrechen.Doch dann ging dem Wirbelsturm über den Wäldern undlandwirtschaftlichen Anbaugebieten sowie über Erhebungen bis zu 280Metern Höhe immer mehr die Puste aus.
Berichte über Tote im mexikanischen Hurrikan-Gebiet lagen zunächstnicht vor. Experten erwarten, dass «Dean» vor allem in derLandwirtschaft große Schäden anrichten könnte. Nach seinem Weg überYucatán wird er in den Golf von Mexiko steuern und am Donnerstagerneut auf das mexikanische Festland - wahrscheinlich im StaateVeracruz - treffen. Zwar rechnen die Meteorologen nicht damit, dassder Hurrikan bis nach Texas zieht, dennoch begannen die Menschendamit, Vorkehrungen zu treffen. Bisher gab es in den USA seit Beginnder Wetteraufzeichnungen erst drei Wirbelstürme der Kategorie 5.
Die mexikanische Regierung hatte, wie stets vor herannahendenWirbelstürmen, 4000 Soldaten in die Krisenregion entsandt. AuchBautrupps für sofortige Reparaturmaßnahmen etwa am Stromleitungsnetzstehen in der Region parat. Im Golf von Mexiko wurden dieÖlplattformen vor der Küste von Campeche evakuiert. Die rund 15 000Arbeiter verließen Bohrinseln, nachdem sie sie abgesichert hatten.
In Chetumal, wo der Hurrikan noch mit großer Wucht wütete,knickten Strommasten reihenweise um. Im tiefliegenden Gebiet derStadt am Rio Hondo kam es zu Überschwemmungen. In Belize-Stadt wurdeeine Ausgangssperre verhängt. Zuvor waren die Bewohner aufgerufenworden, die Stadt zu verlassen. Belize-Stadt liegt direkt am Meer undist in der Vergangenheit bereits mehrfach überschwemmt worden.
Inzwischen hat «Dean» mehr als 3000 Kilometer durch die Karibikzurückgelegt und zum Teil erhebliche Verwüstungen auf den KleinenAntillen, in der Dominikanischen Republik und Haiti sowie aufJamaika angerichtet. Auf der Karibikinsel begannen bereits dieAufräumarbeiten. Obwohl nur Ausläufer des Wirbelsturms die Inselerreichten, wurden zahlreiche Häuser zerstört und Bäume entwurzelt,Autos wirbelten durch die Luft. Nach bisherigen Informationen aus denKrisengebieten sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.
Die touristischen Zentren auf Jamaika und auf der mexikanischenHalbinsel Yucatan haben den Hurrikan nach Angaben vonReiseveranstaltern gut überstanden. Die für TUI und Thomas Cookrelevanten Hotels verzeichneten keine nennenswerten Schäden undmeldeten eine intakte Hotelinfrastruktur, teilten die Unternehmen amDienstag mit. Beide Unternehmen wollen von Donnerstag an auch wiederCancún anfliegen.
