Wetter Wetter: Der Westen unter Wasser

Berlin/ddp. - Nach den heftigen Regenfällen in derNacht hat sich am Freitag zumindest im Westen Deutschlands die Lagewieder etwas entspannt. Bei dem Unwetter, das vor allem inNordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie in Baden-Württembergwütete, wurden zahlreiche Straßen und Schienen überspült, unzähligeKeller liefen voll und Bäume kippten um. Am meisten Regen fiel lautDeutschem Wetterdienst in Steinfurt im Münsterland. 162 Liter proQuadratmeter waren es dort von Donnerstag- bis Freitagmorgen. Der inder Nacht ausgerufene Katastrophenalarm wurde am Morgen wiederaufgehoben.
Auch in Osnabrück in Niedersachsen wurde am FreitagmorgenKatastrophenalarm ausgelöst, der auch am frühen Nachmittag nochaufrecht erhalten wurde. Der Pegelstand des Flusses Hase war nachAngaben des Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) auf 2,51 Meterüber normal und damit auf den höchsten jemals gemessenen Standgestiegen. An allen allgemeinbildenden und den Berufsschulen inOsnabrück fiel der Unterricht aus.
Auch in Stadthagen im niedersächsischen Kreis Schaumburg kam es zuheftigen Überschwemmungen. Am Morgen war die Stadt nachPolizeiangaben nur noch über eine Zufahrtsstraße zu erreichen. DieLage entspannte sich aber zumindest etwas am Vormittag. Feuerwehr unddas Technische Hilfswerk pumpten zahlreiche Keller leer. In einigenGärten stand das Wasser kniehoch.
Verkehrsunfälle gab es in Niedersachsen infolge der überflutetenStraßen nicht. In Nordrhein-Westfalen hingegen wurden bei einemUnfall auf der Autobahn 2 in der Nähe von Bielefeld drei Menschenverletzt, als wegen des vielen Wassers auf der Fahrbahn zwei Autosund zwei Lastwagen zusammenstießen.
Die Deutsche Bahn musste wegen Überflutungen die Verbindungenzwischen Münster und Gronau, Coesfeld und Gronau, Osnabrück undRheine sowie Münster und Osnabrück sperren. Zwei Strecken konnten amMorgen wieder freigegeben werden.
Zu den Regenfällen kam mitunter auch starker Wind. Eine Windhosefegte am Donnerstagabend durch Bad Salzuflen imnordrhein-westfälischen Kreis Lippe und beschädigte mehrereHausdächer und entwurzelte einige Bäume.
Auch Baden-Württemberg blieb vom Unwetter nicht verschont. InHeidelberg und Umgebung fielen innerhalb einer Stunde bis zu 60 LiterRegen pro Quadratmeter. Die Landstraße 524 zwischen Eberbach undWaldbrunn musste wegen zahlreicher umgestürzter Bäume für mehrereStunden gesperrt werden. Vielerorts, unter anderem in Mannheim undSigmaringen. fiel zeitweilig der Strom aus. Im Odenwald und inEberbach sowie im unterfränkischen Ochsenfurt wurden Kinder undJugendliche Zeltlagern von dem Unwetter überrascht und in Turnhallenin Sicherheit gebracht.
Laut DWD sollte der Regen im Westen und Norden am Freitag langsamnachlassen. In der Mitte und im Süden sollte es hingegen weiterhinSchauer und auch starke Gewitter mit Unwetterpotenzial geben.
