Sommerferien Wetter dämpft Campingsaison - Einige Urlauber sagen ab
Regen und Temperaturen um die 22 Grad - Campingfans brauchen mitunter starke Nerven. Andere sagen ab. Campingplatz-Betreiber in Brandenburg hoffen auf Sommerfeeling im August.

Potsdam/Fürstenberg/Siehdichum - Campingurlaub mit Gummistiefeln? Regen und wenig sommerliche Temperaturen im Juli haben auf Campingplätzen zu Stornierungen geführt. Nach Angaben des Verbandes der Campingwirtschaft in Brandenburg berichten Betreiber, dass es weniger Buchungen und auch Absagen gegeben habe. Wer aufs Campen setzt, sollte unter anderem Imprägnierspray, Schutzplanen und Indoorspiele dabeihaben, hieß es von Camping-Anbietern.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen enden die Sommerferien am 8. August, in Berlin und Brandenburg dauern sie bis 6. September.
Betreiberin beklagt Einbußen
„Wenn die Sonne scheint, könnte man 100 Plätze mehr haben“, sagte Christiane Erdmann. Sie ist Geschäftsführerin des kleinen Campingplatzes am Großen Wentowsee in Fürstenberg an der Havel im Norden Brandenburgs. Derzeit erlebe sie Gäste, die lieber doch nicht zum Campen anreisen wollten und stornierten. „Bei der kurzen Saison macht es Angst.“
Der Regen sei aber auf dem Campingplatz wegen des sandigen Bodens meist sehr schnell weg, sagte Erdmann, die auf richtig gutes Campingwetter in den kommenden Wochen hofft. Der Platz am Großen Wentowsee wirbt mit viel Ruhe für Gäste ab 14 Jahren.
„Gruppen mit Kindern haben das Beste draus gemacht“
Auf dem Campingplatz am Schervenzsee im Naturpark Schlaubetal (Kreis Oder-Spree) hat der bislang regenreiche Juli das Geschäft nicht vermiest, wie Geschäftsführerin Nicole Fröscher es schilderte. „Unsere Zeltler haben durchgehalten und Gräben um die Zelte gemacht.“ Es habe zwar einige Absagen gegeben, aber der Großteil der Gäste reise an, sagte sie. „Die Gruppen mit Kindern haben das Beste draus gemacht. Manchen macht es auch nichts aus, die laufen barfuß im Regen.“
Auf dem Gelände sind laut Fröscher Regenrinnen angelegt, damit das Wasser bei starkem Regen abfließen kann. „Es gibt immer ein zwei Stellen, die man ausbessern muss.“ Für die nächsten zwei Wochen sei der Campingplatz, der in einem Kiefernwald in der Gemeinde Siehdichum liegt, ausgebucht.
Teils Stornierungen von bis 25 Prozent - Aber Optimismus bleibt
Nach einer Anfrage des Verbandes bei mehr als zehn Campingplätzen in Brandenburg berichteten fast alle, dass es Stornierungen gab, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Der Betreiber des Seecamps Malge in Brandenburg an der Havel registrierte bis zu 25 Prozent mehr Stornierungen als in trockenen Sommermonaten. Für den August herrsche aber Optimismus. Der Platz in Wusterwitz (Kreis Potsdam-Mittelmark) sei im Juli dagegen fast ausgebucht gewesen und bis 10. August seien fast alle Plätze belegt, hieß es.
Das vergangene Camping-Jahr 2024 jedenfalls war laut Campingwirtschafts-Verband mit mehr als 1,6 Millionen Übernachtungen erfolgreich.
Schlechtwetter-Angebote für Campingfans
Auf dem Königlichen Campingplatz Sanssouci in Potsdam zeigen sich die Betreiber entspannt. „Wenn es den ganzen Tag regnet, ist das schon nervig. Aber das kenne ich von Potsdam gar nicht“, meinte Geschäftsführer
Dieter Lübberding. Über Stornierungen klagte er nicht. Gäste könnten bei schlechterem Wetter in der Landeshauptstadt auch mühelos Alternativen mit Museen und anderen Indoor-Aktivitäten wählen.
Fürs Schlechtwetter-Programm gibt es auf einigen Plätzen in Brandenburg zudem eine Sauna, regengeschützte Grillkamine oder Tischtennisplatten unter einer Überdachung. „So wie ich die Community einschätze, sind die auch ziemlich regenresistent“, sagte der Sprecher der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, Patrick Kastner, vor wenigen Tagen im RBB-Inforadio.
Eine durchwachsene Saison mitten in den Ferien dürften derzeit die Strandbäder in Brandenburg erleben. Sie verkürzen je nach Wetter mitunter ihre Öffnungszeiten.