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Arbeitsschutz Weniger Berufskrankheiten in Thüringen anerkannt

Hörschäden und Hauterkrankungen zählen laut Arbeitsschutzbericht zu den häufigsten Berufskrankheiten in Thüringen. Warum die Kontrollen noch ausgebaut werden sollen.

Von dpa 30.09.2025, 15:24
2,5 Prozent der Thüringer Betriebe wurden 2024 kontrolliert. Arbeitsministerin Katharina Schenk (SPD) sieht hier Nachholbedarf bei der Kontrollquote. (Archivbild)
2,5 Prozent der Thüringer Betriebe wurden 2024 kontrolliert. Arbeitsministerin Katharina Schenk (SPD) sieht hier Nachholbedarf bei der Kontrollquote. (Archivbild) Martin Schutt/dpa

Erfurt - Bei 569 Menschen haben Thüringens Arbeitsschutzbehörden im vergangenen Jahr berufsbedingte Erkrankungen anerkannt. Bei weiteren 1.952 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen bestand der Verdacht auf eine Berufskrankheit. Das geht aus dem Jahresbericht der Thüringer Arbeitsschutzbehörden hervor, den Arbeitsministerin Katharina Schenk (SPD) in Erfurt vorgestellt hat. Damit hat sich die Zahl anerkannter berufsbedingter Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr um 32 Fälle verringert. 

Am häufigsten leiden die Betroffenen demnach unter Hörschäden und Schwerhörigkeit - hier gibt es 225 Fälle. In 83 Fällen leiden die Betroffenen unter Hauterkrankungen durch UV-Strahlung. In 66 Fällen ist eine Covid-Erkrankung als Berufskrankheit eingestuft worden. 

460 Bußgeldbescheide gegen Thüringer Betriebe

Steigerungsbedarf sieht die Ministerin bei der Anzahl der kontrollierten Betriebe. Demnach sind im vergangenen Jahr 1.359 Betriebe auf die Einhaltung von Arbeitsschutzauflagen kontrolliert worden. Das entspricht einem Anteil von 2,5 Prozent der Thüringer Unternehmen. Ziel sei eine Quote von fünf Prozent. Dass diese bislang nicht erreicht wurde, liegt laut Schenk vor allem an Personalmangel im zuständigen Landesamt für Verbraucherschutz. In 460 Fällen seien Bußgeldbescheide wegen Verstößen gegen Arbeitsschutzauflagen an die kontrollierten Betriebe gegangen. 

Die Zahl der schweren Arbeitsunfälle ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen: Insgesamt haben 34 Beschäftigte schwere Verletzungen erlitten (2023: 27). Neun der Unfälle ereigneten sich dem Jahresbericht zufolge auf Baustellen. Mit sechs tödlichen Arbeitsunfällen blieb diese Anzahl im Vergleich zu den beiden Vorjahren unverändert.