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Kurios und interessant Weihnachten: Zehn ungewöhnliche Fakten

Von Susann Lehmann 12.12.2018, 14:34
Wir haben für Sie kuriose Fakten über das Weihnachtsfest gesammelt.
Wir haben für Sie kuriose Fakten über das Weihnachtsfest gesammelt. AP

Halle (Saale) - Alle Jahre wieder wird an Weihnachten die Geburt Jesu Christi gefeiert. Soweit so klar, doch woher stammt eigentlich der Adventskranz, wie viele Nadeln hat ein Tannenbaum und darf man in Deutschland sein Kind eigentlich Jesus nennen? Wir haben da mal ein paar interessante und auch kuriose Fakten zum Weihnachtsfest für Sie gesammelt.

Woher stammt der Adventskranz?

Egal ob gekauft oder selbst gebastelt – ein Adventskranz ist bei den meisten Deutschen in der Vorweihnachtszeit Pflicht. Er erinnert daran, wie viele Wochen bis zum Weihnachtsfest noch vergehen. Seinen Ursprung hat der Adventskranz 1839 in Hamburg.

Weil seine Schüler den Lehrer Johann Hinrich Wichern immer wieder fragten, wie lang es noch bis Weihnachten sei, hängte er ein Rad aus Holz im Klassenzimmer auf. In das Rad stellte er vier große Kerzen für die Adventssonntage und viele kleine Kerzen für die Tage dazwischen.

Wie viele Nadeln hat ein 1,63 Meter großer Weihnachtsbaum?

Ganze 178.333 Nadeln hat ein Tannenbaum, der 1,63 Meter groß ist. „Die Sendung mit der Maus“ zählte einmal die Nadeln.

Weniger Steuern in der Vorweihnachtszeit

In Norwegen zahlen die Menschen im November halbierte Steuern, um mehr Geld für Weihnachten zu haben. Dennoch ist die Steuerbelastung in Norwegen im Vergleich zu Deutschland während der restlichen Monate relativ hoch. Dort liegt die Mehrwertsteuer bei 24% (in Deutschland 19%).

Donald Duck an Heilig Abend

In Schweden wird jedes Jahr am 24. Dezember um 15 Uhr Donald Duck ausgestrahlt. Erst nach dem Film werden die Geschenke verteilt und der Festtagsbraten gegessen.

Angeblich stammt der Brauch aus den 60er Jahren, weil der Sender damals nur einmal im Jahr „die kapitalistische Lebensphilosophie“ aus Entenhausen zeigen wollte. In Schweden heißt Donald Duck übrigens „Kalle Anka“.

Ungewöhnlicher Christbaumschmuck

In den USA ist der „German Christmas Pickle“ ein beliebter Weihnachtsbaum-Schmuck. Das sind kleine aus Glas hergestellte Gewürzgurken. Durch ihre grüne Farbe sind sie in den Tannenbäumen nur schwer zu erkennen. Derjenige aus der Familie, der die Weihnachtsgurke als erstes entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk. 

Die Wurzeln des Brauches sind unklar. In den Vereinigten Staaten wird dieser Brauch als alte deutsche Tradition beschrieben. In den meisten deutschsprachigen Regionen ist die Weihnachtsgurke jedoch unbekannt.

Blutiges Festtagsgericht

Während in Deutschland vor allem Gans, Kaninchen oder Ente an den Feiertagen auf den Tisch kommen, gibt es in Estland traditionell Blutwurst mit Sauerkraut. Außerdem werden danach das schmutzige Geschirr und Essensreste über Nacht stehen gelassen. Denn angeblich sollen in der Weihnachtsnacht die Seelen der toten Verwandten in die Häuser zurückkehren und die Reste essen.

Weihnachtlicher Vorname

Seit 1998 ist in Deutschland der Name Jesus als Vorname zugelassen. Lange Zeit durften Eltern ihr Kind nicht Jesus nennen. Erst 1998 hatte das Oberlandesgericht in Frankfurt keine Einwände, als dagegen geklagt wurde. Die Richter sahen keine Gefahr darin, dass die Namensgebung religiöse Gefühle der Christen verletzten könnte.

Von wegen Weihnachts-Kilos

Nach Festtagsbraten, Plätzchen und Stolle fühlt man sich schnell so, als hätte man direkt nach zwei Feiertagen fünf Kilo zugenommen. Einer Studie zufolge nimmt man an den Weihnachtsfeiertagen durchschnittlich jedoch gerade mal 370 Gramm zu. Wenn das mal keine guten Nachrichten sind!

Hostessen im Pailettenkleid

Seit 2012 gibt es am Flughafen in Dresden einen Russland-Schalter. An diesem werden die russischen Gäste in der Zeit vor der russisch-orthodoxen Weihnacht von Hostessen in Paillettenkleidern und Fellmützen empfangen.

Das Scheißerchen in der Krippe

Während bei uns Maria und Josef gemeinsam mit dem Jesu-Kind in der Krippe zu sehen sind, gibt es in Katalonien noch eine eher ungewöhnliche Figur:  den „Caganer“. Übersetzt bedeutet er: „das Scheißerchen“. Diese Figur ist ein Männchen, das eine traditionell katalanische Bauerntracht trägt und mit heruntergelassener Hose ein Häufchen in die Krippe legt.

Zum Ursprung des Caganers gibt es mehrere Versionen. Laut des katalanischen Folkloristen Joan Amades ist das Männchen mit seinem blanken Po ein Sinnbild für den Kreislauf der Natur. Die Ausscheidungen des Scheißerchens sollen die Erde düngen, damit diese im kommenden Jahr eine gute Ernte bringt.

Prügel statt Besinnlichkeit

In der peruanischen Provinz Chumbivilcas geht es an Weihnachten etwas rauer zu. Beim so genannten Takanakuy-Festival prügeln sich die Einwohner, um Aggressionen abzubauen. Bei den Zweikämpfen stehen die Kontrahenten in Mitten eines Kreises aus Zuschauern und werden von Gesängen begleitet. Ziel der Kämpfe ist primär nicht, den Gegner zu besiegen, sondern alle Streitigkeiten des vergangenen Jahres zu bereinigen und angestaute Aggressionen heraus zu lassen. (mz)