Jüdische Gemeinde Wegner: Berlin muss Haltung zeigen gegen Judenhass
An der Oranienburger Straße glänzt die Kuppel des Centrum Judaicum. Jüdisches Leben wachse in der Stadt, sagt der Regierende Bürgermeister. Aber er hat einen ganz besonderen Wunsch.

Berlin - Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner fordert von den Berlinerinnen und Berlinern mehr Einsatz gegen Judenfeindlichkeit. „Wir dürfen nicht länger wegschauen, wenn antisemitische Straftaten geschehen, wir müssen hinschauen und wir müssen Haltung zeigen“, sagte der CDU-Politiker beim Sommerempfang der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
„Antisemitismus, Hass, Hetze, Ausgrenzung und auch Israelfeindlichkeit gehören nicht zur Stadt der Freiheit, der Vielfalt und des Respekts“, fügte er hinzu. Trotz aller Schwierigkeiten wachse jüdisches Leben in der Stadt. Es gebe eine Verpflichtung, das zu schützen. Aber: „Ich wünsche mir ein Berlin, wo jüdische Einrichtungen nicht von Polizistinnen und Polizisten geschützt werden müssen“, sagte Wegner.
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) nannte vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland ein Geschenk. Es gehe nicht nur darum, über die Schoah und Antisemitismus zu reden. „Es geht darum, darüber zu reden, wie sehr jüdische Kultur, jüdisches Leben zur Identität Deutschlands gehören.“ Es gebe starke und kreative jüdische Stimmen, etwa beim Gesangswettbewerb Jewrovision Song Contest. Sie gehören ganz selbstverständlich hierher, und sie sind Teil unserer deutschen Zukunft“, sagte Prien.