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Serie "Macherland":

Tierseuche Vogelgrippe: Mehr als 680.000 Tiere verendet oder getötet

Die Vogelgrippe trifft das Agrarland Niedersachsen besonders hart. Das Landwirtschaftsministerium empfiehlt Landkreisen, den Abschuss schwer erkrankter Kraniche zu prüfen.

Von dpa 05.11.2025, 12:55
Mit dem Vogelzug breitet sich auch die Vogelgrippe verstärkt aus – in diesem Jahr sind besonders viele Kraniche betroffen. (Archivbild)
Mit dem Vogelzug breitet sich auch die Vogelgrippe verstärkt aus – in diesem Jahr sind besonders viele Kraniche betroffen. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa

Hannover - Hunderttausende Tiere verendet, Stallpflicht in großen Teilen des Landes: Die Vogelgrippe breitet sich in Niedersachsen weiter aus. Seit Anfang Oktober sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 32 Ausbrüche in Geflügelbetrieben registriert worden. Insgesamt sind rund 682.000 Tiere verendet oder getötet worden, wie Abteilungsleiter Jörg Baumgarte sagte. Betroffen sind demnach neun Landkreise, besonders stark der Landkreis Cloppenburg mit neun Fällen.

In 23 Landkreisen und kreisfreien Städten gilt derzeit eine Stallpflicht für Geflügel, in acht weiteren Regionen nur für einzelne Betriebe. Baumgarte betonte, bislang habe es keine Sekundärausbrüche gegeben – also keine Fälle, bei denen sich das Virus von einem betroffenen Stall auf andere Betriebe ausgebreitet habe. Das zeige, dass die Biosicherheitsmaßnahmen griffen.

Tötung kranker Kraniche soll Leiden verhindern

Das Umweltministerium reagierte unterdessen auf Berichte über kranke Kraniche, die sich mit dem Virus infiziert haben. Die Landkreise sollen prüfen, ob sie in Ausnahmefällen die Tötung schwer erkrankter Tiere erlauben. Nur mit Genehmigung dürften Jägerinnen und Jäger solche Vögel erlösen, um weiteres Leiden und eine Verbreitung des Virus zu verhindern.

Die Kadaver sollen vom Veterinäramt entsorgt werden – mit Schutzkleidung, Handschuhen und Mundschutz. „Wir möchten nicht, dass sich das Virus in irgendeiner Form anpasst oder verändert“, sagte Baumgarte. Wie sich das Infektionsgeschehen weiterentwickelt, sei derzeit offen. In früheren Jahren sei der Höhepunkt meist im Dezember erreicht worden, diesmal habe das Geschehen jedoch früher eingesetzt.