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Tierkrankheiten Vogelgrippe ausgebrochen - 175.000 Legehennen müssen sterben

Die Geflügelpest trifft vor allem Niedersachsen hart - 32 Ausbrüche gibt es bisher. Jetzt sind die Landkreise Vechta und Cloppenburg betroffen. Nicht zum ersten Mal.

Von dpa 04.11.2025, 16:35
Die Vogelgrippe ist erneut ausgebrochen - diesmal in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg. (Symbolbild)
Die Vogelgrippe ist erneut ausgebrochen - diesmal in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg. (Symbolbild) Julian Stratenschulte/dpa

Vechta - Im niedersächsischen Landkreis Vechta ist die Vogelgrippe ausgebrochen - zum sechsten Mal binnen eineinhalb Wochen. Etwa 175.000 Legehennen müssen getötet werden, wie der Landkreis mitteilte. Der betroffene Geflügelbetrieb liegt demnach im Ortsteil Spreda in der Stadt Vechta. Ein Schnelltest vom Montag fiel positiv aus, das Friedrich-Löffler-Institut bestätigte nun den Verdacht auf den hochansteckenden Erreger. Auch im Landkreis Cloppenburg wurde ein Ausbruch nachgewiesen. 

In einem Umkreis von drei Kilometern um den Hof in Vechta wurde eine Schutzzone, in einem Umkreis von 10 Kilometern eine Überwachungszone eingerichtet. Diese Regelungen treten am 5. November in Kraft. Das Veterinäramt des Landkreises forderte den Angaben zufolge alle Geflügelbetriebe auf, die Biosicherheitsmaßnahmen genauestens einzuhalten, jeglichen Seuchenverdacht unverzüglich zu melden und die Beschäftigten des Veterinäramtes bei ihren Bestandskontrollen zu unterstützen.

32 Ausbrüche in Niedersachsen

Besonders hart betroffen von der Geflügelpest ist Niedersachsen, laut Friedrich-Löffler-Institut kam es in dem Bundesland zu 32 Ausbrüchen. Erst am Freitag mussten im Landkreis Vechta fast 150.000 Tiere - Legehennen und Puten - getötet werden. Zudem seien 68 verendete Wildvögel in dem Land positiv auf das Vogelgrippevirus getestet worden, sagte eine Sprecherin des Instituts. Bundesweit seien es 379.

Die betroffenen Tiere des Bestandes in Vechta sollten noch am Dienstag unter Aufsicht des Veterinäramtes getötet werden. Das galt auch für rund 11.400 Puten im Alter von 20 Wochen in einem Betrieb in Bösel im Landkreis Cloppenburg. Auch dort wurden eine Schutzzone und eine Überwachungszone festgelegt, wo Geflügel im Stall gehalten werden muss. Im Landkreis Cloppenburg sind damit seit Mitte Oktober 12 Betriebe mit insgesamt 119.900 Puten und 5.300 Enten betroffen.

Tote Kraniche im Landkreis Verden

Im Landkreis Verden werden zudem immer mehr Kraniche sterbend oder tot gefunden. Allein in den Schutzgebieten der Wümmeniederung seien binnen weniger Tage etwa 300 mutmaßlich an der Geflügelpest verendete Kraniche eingesammelt worden, teilte der Landkreis mit. Um das Tierleid sterbender Kraniche zu mildern, sei eine Ausnahme vom Tötungsverbot für Kraniche erteilt worden, die augenscheinlich an der Geflügelpest erkrankt seien.

Die erkrankten Tiere leiden demnach schwer, sie taumeln und können nicht flüchten. Zum Teil liegen die Kraniche mit ausgebreiteten Flügeln auf den Wasserflächen und ertrinken allmählich. Für die Vögel gibt es keine Hilfe. Die Ausnahme vom Tötungsverbot gilt nur für schwer kranke Kraniche und ist bis zum 31. Dezember gültig.