Vierfachmord Vierfachmord: Phantom von Annecy wird weiter gejagt
Paris - Im Falle des mysteriösen Vierfachmords in den französischen Alpen haben die Fahnder auch nach der Festnahme eines Mannes keine heiße Spur. Die Tat sei nach wie vor „nicht geklärt“, sagte der Staatsanwalt der Stadt Annecy, Eric Maillaud, bei einer Pressekonferenz. Am Dienstag war ein Mann aus der Region aufgrund eines Phantombilds festgenommen worden.
Das Bild wurde nach den Angaben von Waldarbeitern angefertigt, die nach den Morden Anfang September 2012 in unmittelbarer Nähe des Tatorts einen bärtigen Mann mit einem Helm auf einem Motorrad gesehen hatten.
Bei Hausdurchsuchungen wurden rund 40 Schusswaffen, vor allem aus dem Zweiten Weltkrieg, große Mengen an Munition sowie Sprengstoff und Zünder sichergestellt worden, sagte der Staatsanwalt. Die Tatwaffe war aber nicht darunter. Möglicherweise sei der Mann in einen Waffenhandel verstrickt. Zwar habe die Untersuchung des Handys des Mannes ergeben, dass er sich zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe des Tatortes aufgehalten habe.
Nicht ausreichend
Dies lasse aber keine Schlüsse zu, da der Mann Angehörige ganz in der Nähe des Waldparkplatzes habe und in der Gegend oft auf Jagd gehe. Für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gebe es derzeit keinen ausreichenden Verdachtsmomente.
Die brutalen Morde hatten Anfang September 2012 für Entsetzen gesorgt: Auf einem Waldparkplatz in der Nähe der Ortschaft Chevaline bei Annecy wurden der aus dem Irak stammende Brite Saad al-Hilli, seine Frau Ikbal, deren Mutter und ein laut Ermittlern wohl zufällig vorbeikommender französischer Radfahrer mit Kopfschüssen getötet. Die beiden Kinder des Paares überlebten. (afp)
