Theater Viele Uraufführungen am Schauspiel Hannover
Hannover - Das Schauspiel Hannover setzt auf neue Stücke: In die Spielzeit 2023/2024 startet das Haus im Spätsommer mit 22 Neuproduktionen, darunter 10 Erst- und Uraufführungen. Eröffnet wird die Spielzeit am 8. September mit „Richard III.“ - der Uraufführung einer Bearbeitung des Shakespeare-Dramas von Michel Decar. „Unser Fokus liegt in der kommenden Spielzeit auf der Fragilität des Menschen, auf seiner Offenheit und Verletzlichkeit“, sagte Schauspiel-Intendantin Sonja Anders am Freitag. Sie übernimmt im August 2025 den Intendantenposten am Hamburger Thalia Theater.
Auch die gegenwärtigen Katastrophen und Konflikte spielten eine Rolle im Spielplan, erklärte Anders. „Wie reagiert der Mensch auf Gewalt, auf Kränkung oder Ungerechtigkeit?“
Anders zog eine positive Bilanz der Entwicklung der Besucherzahlen nach der Corona-Pandemie: „Das Publikum ist wieder da - wir haben gute Auslastungszahlen, die teilweise sogar höher sind als noch vor der Pandemie.“ Im ersten Quartal 2023 habe die Auslastung im Schauspielhaus bei 83 Prozent gelegen - im ersten Quartal 2019 seien es 71 Prozent gewesen.
Zu den Uraufführungen zählt Stephan Kimmigs Version von Michel Friedmans Buch „Fremd“. Der Regisseur werde den Text mit einem vierköpfigen Ensemble am 1. Dezember erstmals auf die Bühne bringen. Es gehe um einen Protagonisten, der sich ohnmächtig im Angesicht alltäglicher Ausgrenzung fühle.
In „Blutbuch“ nach dem Debütroman von Kim de l'Horizon finde die Hauptfigur zu einem neuen Bewusstsein für den eigenen Körper - der weder männlich noch weiblich sei (15. Dezember). Als Familienstück feiert „Hex. Dörnröschen im Feenwald“ von Rufus Norris und Tanya Ronder am 5. November Premiere.