Verpatzte 50-Euro-Frage bei "Wer wird Millionär" Verpatzte 50-Euro-Frage bei "Wer wird Millionär": Fünf prominente Beispiele für profundes Unvermögen

Mein Gott, ist das peinlich! Eine kindereinfache Aufgabe. Nur ein wenig Witz wäre zur Lösung notwendig gewesen, nur einmal ein wenig um die Ecke gedacht, und die 20-jährige Studentin Tanja Fuß hätte sich am Montag in Günther Jauchs TV-Show „Wer wird Millionär?“ die ersten 50 Euro verdient.
Sie sollte den Satz „Seit jeher haben die meisten …“ ergänzen, dafür standen ihr vier Möglichkeiten offen: A: Dober Männer, B: Cocker Spaniels, C: Schäfer Hunde, D: Riesen Schnauzer. Die junge Frau entschied sich für Antwort D, richtig aber war C: „Seit jeher haben die meisten Schäfer Hunde.“
Zugegeben, Tanja Fuß’ Auftritt dauerte nur 45 Sekunden, sie fuhr mit null Euro und vier unbenutzten Jokern wieder nach Hause – ein einsamer Negativ-Rekord. Doch während die Fernsehrepublik mitsamt der Netzgemeinde nun schadenfroh über die blonde Aachenerin herzieht, hier und da sogar Verständnis heuchelt und von einem Blackout wissen will, möchten wir richtigstellen: Tanja, das kann jedem mal passieren, alles nicht so schlimm. Jeden Tag stellen mehr oder weniger kluge Menschen ihr profundes Unvermögen unter Beweis. Und das ist auch gut so!
Das zeigen die fünf ausgewählten Beispiele auf dieser Seite. Merke: Das Etikett „peinlich“ vergibt nur, wer sich eitel plustern will und ganz von sich eingenommen ist.
1. Philipp Lahms guter Rutsch
Es gibt so Tage, da wünscht ein Vater sich viele kleine Phillip Lahms ins Kinderzimmer. Jungs, denen man nur einmal was sagen muss, und die dann machen, was sie sollen. Ohne Geschrei, ohne Widerworte. Und irgendwann wird einer von den Kleinen zum Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft befördert und gewinnt die Weltmeisterschaft. Weil so ein Junge immer weiß, was gerade zu tun ist. Zuverlässiger geht’s nicht.
Dann war da das Elfmeterschießen im Halbfinale des DFB-Pokal vor einigen Wochen. Zwischen Bayern München und Dortmund stand es nach Verlängerung 1:1. Phillip Lahm nahm sich als Erster den Ball. Wer sonst? Er konzentrierte sich, lief an und – rutschte aus. Der Zuverlässigste von allen saß hilflos auf dem Hintern, der Ball rauschte in den Nachthimmel, am Ende verloren seine Bayern. Millionen haben das Missgeschick gesehen, haben sich amüsiert oder geärgert, je nach Fan-Perspektive. Und Lahm? Hat irgendwas banales zum Fehlschuss gesagt und beim nächsten Spiel weitergemacht. Als ob nichts gewesen sei. Einfach weiter, immer weiter.
2. Madonnas Cape Fear
Was hat die Frau auf den Bühnen dieser Welt nicht schon alles gewuppt: Sie küsste Britney Spears (mit Zunge!), hängte sich mit Dornenkrone ans Kreuz und machte sogar im Tüten-BH eine Tipptopp-Figur. Einer Frau, die sich selbst im Brautkleid noch räkeln kann wie ein wild gewordenes Raubtier, der sollte nichts passieren können. Würde man meinen. Und dann das. Im Februar, bei der Verleihung der Brit Awards, wird ihr ein schnöder schwarzer Umhang zum Verhängnis.
Die Queen of Pop stürzt! Dabei wollte sie lediglich eine Treppe hochsteigen und sich dabei von ihren Tänzern geschmeidig das Cape vom Leib reißen lassen. Doch das Mistding hing fest und Madonna landete auf dem Boden. Aber da Madonna nun mal ein Profi ist und nicht Puttchen Brammel, schüttelte sie sich kurz, sang weiter und lieferte nach der Show schwuppdiwupp eine Erklärung für das Missgeschick: „Armani hat mich zugehakt! Mein wunderschöner Umhang war zu eng!“ Und Madonna wäre nicht Madonna, würde sie nicht auch noch mit angeschlagenem Hinterkopf und leichtem Schleudertrauma ein paar kämpferische Worte finden: „Nichts kann mich aufhalten, und die Liebe hat mich emporgehoben!“
Im nächsten Abschnitt finden Sie drei weitere Beispiele
3. Sarah Connors "Brüh im Lichte"
Ja gut, es ist die deutsche Nationalhymne. Und ja, es ist die sündhaft teure Allianz-Arena, die da gerade eröffnet wird. Da sollte dann alles stimmen, damit der FC Bayern und sein Extraklasse-Stadion auch im richtigen, glanzvollen Lichte erscheinen. Aber mit dem Licht und dem Glanz ist es so eine Sache. Wer wüsste das besser als Sarah Connor, die 2005 zu genanntem Anlass geladen war, die deutsche Hymne zu trällern.
Leider stimmte ihr Text nicht ganz mit dem überein, was Hoffmann von Fallersleben anno 1841 aus der Feder floss. Aus „Blüh im Glanze dieses Glückes“ machte die Delmenhorsterin „Brüh im Lichte dieses Glückes“ – und entschuldigte sich hinterher öffentlich. Aber mal ehrlich. So etwas passiert ständig! Christina Aguilera vermasselte die US-Hymne, Shakira die kolumbianische. Am schlimmsten traf es Tenor Tony Henry beim Intonieren der kroatischen Hymne. Wegen eines Buchstabendrehers sang er etwas, das übersetzt so viel heißt wie „Mein Penis ist ein Berg“. Dagegen ist ein bisschen brühen doch wirklich nichts.
4. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller mit "Ei laff ju"
Die weltweite Häme war ihm gewiss, das Youtube-Video seines Auftritts beim Global Citizen Earth Day – einer Veranstaltung im Kampf gegen Hunger und Umweltzerstörung – am 18. April in Washington wurde binnen weniger Tage rund 130 000 Mal angeklickt: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte in überdeutlich bayerisch eingefärbtem, hart am Rande zur Unverständlichkeit gestammeltem Englisch eine Rede gehalten.
„Ei dschast äreift from Dschörmenie. Ei laff ju. Ei laff tu bi hier.“ Keine Frage, das hätte sogar der für sein Denglisch berüchtigte EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) nicht schöner hinbekommen. Mensch Müller, mag da mancher gedacht haben, warum haste für die paar englischen Wörter nicht ein bisschen geübt – das kann doch nicht so schwer sein! Wir aber sagen, der sichtlich aufgeregte, in beinahe kindlicher Unbeholfenheit radebrechende und gestikulierende Minister ist uns damals sehr ans Herz gewachsen.
5. Christoph Kolumbus verfehlte Indien
Als Kolumbus 1492 mit seinen drei Schiffen in Richtung Westen aufbrach, dachte er nur eins: Ich finde den Seeweg nach Indien! Gemeint war damit nicht das heutige Indien, sondern Ostasien generell, vor allem die Gewürzinseln, von denen Pfeffer und Muskat kamen – wertvoller als Gold. Der Weg übers Land war lang und gefährlich. Auch versperrten ihn die Osmanen. Kolumbus glaubte an die Route über den Ozean, nach Westen.
Doch welch ein Flop! Wie peinlich! Zwar entdeckte Kolumbus irgendwelche Inseln im Westen, doch die erhofften riesigen Schätze brachte er nicht mit. Die spanischen Könige waren nicht sehr amüsiert. Dass ihr Land durch die Entdeckung der „Neuen Welt“ – später Amerika genannt – zur größten und reichsten Macht werden würde, wussten sie noch nicht. Und Kolumbus hielt bis zu seinem Tod daran fest, dass er in Asien gewesen sei.