Vergleichstest Vergleichstest: ADAC: Sicherheit auf Ostsee-Fähren ist gut
München/dpa. - Trotz des Brandes auf der «Sassnitz» ist dieSicherheit auf Passagierfähren in der Ostsee nach Einschätzung desADAC im Vergleich zu Schiffen auf anderen europäischen Gewässernsehr gut. «Nach dem Untergang der "Estonia" ist der Standard aufOstseefähren erheblich verbessert worden», erklärte der Leiter derADAC-Testabteilung, Robert Sauter, am Montag in einem dpa-Gespräch.Bei dem «Estonia»-Unglück am 28. September 1994 in der Ostsee waren852 Menschen ums Leben gekommen.
«Die Reedereien in der Ostsee können sich schlechtes Personal undschlechte Ausstattung einfach nicht mehr leisten», sagte derExperte. Sicherheit sei zum entscheidenden Faktor im Wettbewerb aufder Ostsee geworden. «Mit der Reederei Scandlines haben wir bisherkeine schlechten Erfahrungen gemacht.»
Beim letzten ADAC-Test im April 1998 hatte die «Sassnitz» -damals noch im Besitz der Deutschen Fährgesellschaft Ostsee - mitdem Urteil «befriedigend» abgeschnitten. Kritisiert wurdenNachlässigkeiten beim Sicherheitsmanagement: «Es gab keinePassagierlisten. Außerdem waren einige Notausgänge mit Seilenzugebunden», sagte der Experte.
Das Schiff selbst war den Angaben zufolge bei dem Test auf demneuesten Stand. «Die "Sassnitz" lag mit der Sicherheitsausstattungweit über dem Standard. Es gab Evakuierungsrutschen, und dieRettungswesten waren mit Pfeifen, Lichtern und sogar Thermosäckenausgestattet», sagte Sauter. «Wenn Scandlines nach dem Kauf desSchiffes das Notfallkonzept verbessert hat, ist die Fähre sicher.»